[update] Die erste Nacht.

So, nun ist es soweit. Langsam ziehe ich mich aus meinem kleinen Loch auf der Westseite Kiels zurück und nehme meine Position an Bord ein. Strom läuft, Netz ist auch da und ich kann vom Navitisch schön über die Webcam sehen wie es draußen aussieht *lach*.beb_erstenacht.jpgAlleine liegen wir nun am Steg, spühren die kleinen Wellen und geniessen die Nähe zum Wasser. Das immer wieder an die Bordwand klatschende Wasser macht wohlige Geräusche. Gerade heute wäre ich zwar am liebsten gaaaaaanz wo anders, aber ich bin ja nun hier und genieße ich hier das wovon ich ewig geträumt habe. Nun bin ich an Bord, und ich werde sehen wie sich das Leben hier meistern lässt. Wetter: 6 Grad, Diesig und ca. 3 Bf. Und auch wenns schlecht auf dem Bild zu erkennen ist. Es brennt Licht auf der Beberich und auf dem Steg steht mein Fahrrad …. man erkennt so leicht: Sven ist daheim ;)

[update] Nun ist sie geschehen, die erste Nacht. Aufwachen vor dem Wecker klingeln, langsam das Helle von draussen wahrnehmen und sich aus der warmen Koje schälen. Etwas kühl für das erste Gefühl aber als ich den Niedergang hochtappse spühre ich nur einen leichten Wind und es scheint sehr angenehm. Der Hafen ist ruhig und bloss Zwei Entenerpel streiten sich um die Gunst eines Weibchens. Über Nacht ist der Wasserstand wieder ca. einen halben Meter beb_komplett.jpggestiegen. Lag das Deck gestern Abend noch unter der Steghöhe, so muss ich jetzt wieder von Deck runterspringen um den Steg zu erreichen. Auf dem Weg zu Duschen lasse ich meine Träume noch einmal passieren. Da träumte ich die erste Nacht von Dieben die etwas klauen wollten aber dann doch ohne wieder abgezogen sind, nicht ohne mir voher zu erklären was sie überhaupt wollten. Weiter ging es mit Geschäftlichen Veranstalltung in der nähe der beberich auf einem Dampfer, über Oma und Opa die an Bord waren bis hin zu einem lieben Mann den ich nicht genau identifizieren konnte, der einfach so nebenbei mein Boot auf Hochglanz geputzt hat – hey, was man die erste Nacht träumt soll ja in erfüllung gehen, – also wo ist er der Junge Putzmann! ;-)

Nach der schön warmen Dusche ging es wieder an den zankenden Enten vorbei zum Boot. Eben schnell eine Mail für einen Kunden verfassen und dann wieder an Deck zum Zähneputzen. Der Morgen ist diesig aber herrlich. Die erste Schwentinefähre tuckert vorbei und auf Landseite ist eine Gruppe von Leuten die nicht wirklich auf Morgengymnastik stehen, jedoch vom Vordermann so angeheizt werden, dass sie gar keine Chance haben sich nicht zu bewegen. Aus Solidarität schwinge ich auch mal meine Arme (natürlich mit Zahnbürste im Mund ;-) und wie erhofft zaubert es bei ein paar Leuten ein Lächeln ins Gesicht. Die Gruppe zieht von dannen und ich bin wieder fast alleine hier, … spühre das leichte Schwanken, den leichten Windzug und genieße es so früh draußen im Freien zu sein. Fast wie Urlaub, aber eben nur fast – arbeiten ist angesagt.

2 Gedanken zu „[update] Die erste Nacht.“

  1. Hihi, ja mit mir isses schon son Ding, eigentlich bin ich das wandelnde Oxymoron vor dem Herrn. Ein Gegenteil in sich. Auf der einen Seite verachte ich die oeffentlichkeit und suche die Einsamkeit und auf der anderen Seite muss ich immer im Mittelpunkt stehen und mich extrovertieren.

    Hmm, naja egal. So war es immer und so wird es immer sein. Un dich komm ehier klar .. vielleicht muss der große Raum einfach nur schwankend sein ;-)

  2. Lieber Sven,

    langsam sorge ich mich um Dich. Gerade habe ich gelesen:

    „Häufig ist die sogenannte „Agoraphobie“, die sich ursprünglich nur auf die Angst vor grossen öffentlichen Plätzen bezog und heute aber andere typische Ängste mit einbezieht, so etwa generell die Angst vor anderen öffentlichen Situationen,…“

    Die Beberich ist groß, viel größer als die gewohnte Neptun, sie liegt ziemlich öffentlich und kann sogar über ne Webcam (hallo Herr Schäuble) überwacht werden….

    Kommst Du psychisch mit so viel Raum klar?

    *lach*
    Michael

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