Werbemüde.

Für alle, die der Werbung in ihrem Postkasten überdrüssig sind: http://www.lawblog.de/index.php/archives/2012/01/05/eine-waffe-fr-werbemde/. Das Langericht Lüneburg hat entschieden , dass jede Postwursendung in das Recht auf informationelle Selbsbestimmung eingreift. „Dementsprechend stehe jedem Bürger frei, sich die weitere Zusendung von Massenbriefen zu verbitten und bei Verstößen dagegen zu klagen.“ schreibt Udo Vetter auf seiner Seite. – Insbesondere diese, in einer Plastiktüte eingehülte, Ansammlung von Werbemüll der Post ärgert mich auch schon seit Jahren. Da darf ich nämlich als gut erzogener Bürger den Müll noch trennen, bevor ich ihn entsorgen kann :-(

Link direkt zum Wortlaut des Urteils. Der Leitsatz daraus:

1. Das Zusenden von Postwurfsendungen gegen den ausdrücklichen Willen des Empfängers stellt einen rechtswidrigen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung dar. 2. Postwurfsendungen, die der Empfänger erkennbar nicht wünscht, stellen stets eine unzumutbare Belästigung im Sinne des § 7 Abs. 2 Nr. 1 UWG dar. 3. Für die Erkennbarkeit eines entgegenstehenden Willens des Empfängers genügt eine entsprechende Mitteilung an das werbende Unternehmen, es besteht keine Pflicht zum Anbringen eines Aufklebers „Werbung – Nein danke“ auf dem Briefkasten.

Entschleunigung.

Ja, ja, die Welt dreht sich immer schneller. Die Leute werden immer hektischer und die Ruhe und Erholung bleibt auf der Strecke. Ich darf das in meinem Job (wie fast jeder Andere wohl auch) taeglich erfahren und selbst beim Segeln erwischt es mich manchmal, dass es schnell und effizient gehen muss – aber irgendwem sei Dank – nur manchmal.

Die meisste zeit liebe ich es wieder Relationen zu Entfernungen zu bekommen, liebe es zu sehen wie wir uns langsam bewegen und ganz viel Freiheit und Erholung in meinem Kopf passiert.

Aber die Welt da druassen dreht sich anders: Zwischen new York und London wird ein neues Unterseekabel fuer diese ganzen Elekronentierchen die so viele digitale Daten mit sich rumschleppen verlegt. Und nein, nicht weil die alten kabel vielleicht ausgelasstet waeren, sondern damit sich die Welt noch ein bisschen schneller dreht: 6 Millisekunden!

Es geht darum, dass die Latenzzeit um ca. 6 Millisekunden erhoeht wird – also die Antwortzeit. Ein mensch spuehrt das sicherlich nicht, 6 Millisekunden wuerde von uns/euch keiner merken, doch fuer einige kosten sie Millionen:

Of course, verifiable figures are elusive and estimates vary wildly, but it is claimed that a one millisecond advantage could be worth up to $100m (£63m) a year to the bottom line of a large hedge fund.

Nachzulesen hier: http://www.telegraph.co.uk/technology/news/8753784/The-300m-cable-that-will-save-traders-milliseconds.html

Soll heissen, irgendwelchen Hedgefontfredies bringen diese 6 Millisekunden im Jahr max. 600 Millionen Dollar. Und wenn was schief geht bei den Spekualationen muss eben der Steuerzahler die Bank retten und die Kosten fuer die Hundertemillionen-teure Leitung uebernehmen. Wozu gibt es Bailouts.

Die Welt ist Wahnsinnig. Da bin ich froh, dass ich meinen Teil zur Entschleunigung und zur Festigkeit der Welt beitrage: Samstag, ein Bund fuers Leben – und es sei Allen gesagt: Wenn ich noch 6 Millisekunden schneller machen wuerde, haette Sarah da gar nix mehr von ;-))))) Also lassen wir es *lach*

„Party in Cuxhaven eskaliert“

Heute auf Spiegel Online:

Party in Cuxhaven eskaliert

Es sollte eine harmlose Fete werden - unter Aufsicht der Mutter. Doch das 15-jährige Geburtstagskind hatte die Party auf Facebook versehentlich öffentlich markiert. So kamen Hunderte - und die Polizei.
Info

Langen - 60 Gäste waren eingeladen, 400 kamen: Im niedersächsischen Langen, einer kleinen Stadt im Kreis Cuxhaven, ist am Freitagabend eine Party eskaliert, weil die 15-jährige Gastgeberin die Veranstaltung bei Facebook versehentlich öffentlich gestellt hatte. Die Polizei musste die Geburtstagsfeier schließlich beenden.

*lachprust* – So etwas haben wir früher alleine mit Mundpropaganda geschafft, da brauchten wir kein Facebook oder ähnlich zu – und geschert hat es Keinen, und die Polizei war (meisstens) auch nicht da ;)

Ich krieg das Kotzen.

Hatte ich doch gerade den kleinen Film, der auf Arte lief gepostet – wie schnell sich sein Leben aendern kann wenn man ins Visier der Exekutive! gerät – auch wenn man nichts boeses im Schilde fuehrt; wie schnell sich die Grundrechte verabschieden und wie schnell sich über fest verankerte Rechtsansprüche hinweggesetzt wird. Das dies durchgeführt wird ist schon schlimmn genug – aber die, die es machen haben ihre eigene Agenda.

Was ich viel schlimmer finde, dass so viele Menschen es nicht verstehen: Freiheit & Sicherheit gibt es nicht. Unser Rechtssystem bietet uns Freiheiten – und das ist gut so – wodurch eher ein Boeser entkommt als ein Unschuldiger zuviel Verurteilt wird. Das ist das System, welches uns Freiheit schenkt. Freiheit zu lieben wen wir wollen, uns mit Menschen treffen können wo und wann wir wollen, Glauben dürfen an was wir wollen – doch das treten wir mit Fuessen und zermantschen es wenn wir so weitermachen.

Unter folgendem Artikel http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/vorratsdatenspeicherung-ex-innenminister-schily-fordert-wiedereinfuehrung-_aid_663787.html auf Fokus stand folgender Kommentar: „Wer nichts Böses im Schilde führt muß doch keine Bedenken über eine Absicherung gegen Terroristen haben. Da wir in Demokratie leben und Meinungsfreiheit haben, braucht sich doch niemand Gedanken machen. “

Da krieg ich das Kotzen und Mitleid kommt in mir hoch. Ich kaempfe fuer Rechte, die viele einfach nicht verstehen :-(, auch wenn ich heute in Berlin leider nicht dabei sein kann :-( Dafuer naechstes Jahr wieder, wie letztes, wie vorletztes und wie die Jahre davor.

Wer nicht in berlin dabei sein kann, der kann die Petition unterzeichnen: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=17143

PS: Man darf auch heiraten wen man will ;-) – Und auf die vielen Fragen hin: nein, ich bin erst ab Dienstag/Mittwoch nervoes, dass habe ich so geplant. Denn ihr wisst, wenn ich etwas plane – dann richtig ;-)))))

Nur noch 6 Tage online – Film „Freiheit oder Sicherheit“ auf Arte

Ein Film der sich mit denen beschaeftigt – die „nichts zu verbergen“ haben/hatten – und dafuer Ihr Leben versaut und Grundrechte verwehrt wurden/werden. Wenigstens traut sich Arte das mal zu senden, wenn auch parallel zum Fussball ;) 74 Minuten die sich lohnen. Wer keine Zeit hat, schaut ab 71:30 – die zwei Minuten sollte jeder haben!


http://videos.arte.tv/de/videos/freiheit_oder_sicherheit-4112020.html


Text von arte.de:

Freiheit oder Sicherheit

Seit 2001 entwickelten die Regierungen in den USA und in Europa nach jedem Anschlag neue Anti-Terror-Gesetze, die es ermöglichen sollen, Terroristen rechtzeitig zu erkennen und Terroranschläge zu verhindern. Denn die Sicherheit der Bürger hat oberste Priorität. Diese Gesetze sollen sowohl mit den Grundgesetzen und Verfassungen der einzelnen Länder vereinbar sein, als auch mit den Prinzipien der westlichen Welt, mit Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Die Dokumentation beschäftigt sich mit den Anti-Terror-Gesetzen und ihren Folgen und rekonstruiert dabei auch einige prominente Fälle, bei denen Menschen durch Verfehlungen in das Netz des Antiterrorkampfes gerieten.
So wurde der 22-jährige Nottinghamer Doktorant Rzwaan Sabir verhaftet, weil er von einer Internetseite des US-Justizministeriums für seine Abschlussarbeit ein Trainingshandbuch der Al Qaida heruntergeladen hatte. Das machte ihn für die britische Polizei zum Terrorverdächtigen, die ihn daraufhin sechs Tage im Gefängnis festhielt.
Präventiv verhaftet wurde 2009 Marrouane S., ein marokkanischer Informatikstudent aus München. Er wurde verdächtigt, einen Anschlag auf das Münchner Oktoberfest zu planen. Mehrere anonyme Drohvideos im Internet hatten die Behörden alarmiert. Es gab keine Beweise dafür, dass der marokkanische Student etwas damit zu haben könnte. Seine einwöchige Inhaftierung wurde nachträglich per Gerichtsbeschluss für rechtswidrig erklärt, dennoch wird er bis heute vom Verfassungsschutz observiert.
In Frankreich sitzt der französisch-algerische Kernphysiker Adlène Hicheur seit fast zwei Jahren in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt gemeinsam mit der maghrebinischen Al-Quaida Anschläge in Europa vorbereitet zu haben. Beweise dafür gibt es bis heute keine.
Aufgrund von vagen Verdächtigungen wurde 2007 der deutsche Stadtsoziologe Andrej Holm verhaftet. Das BKA hatte den wissenschaftlichen Mitarbeiter der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main der Zugehörigkeit einer linken militanten Gruppe zugeordnet und wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung drei Wochen in Untersuchungshaft festgehalten. Eine internationale Kampagne von Journalisten, Philosophen und Wissenschaftlern hatte sich für ihn eingesetzt. Auch der prominente Soziologe Richard Sennett kämpfte in einem offenen Brief „Guantánamo in Germany“ an die Generalbundesanwaltschaft um Holms Freilassung, veröffentlicht am 21.08.2007 im Guardian.
Auch in Frankreich werden aufgrund der neuen Anti-Terror-Gesetze verstärkt linke Aktivisten auf Verdacht hin für unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft genommen.
Im November 2008 sorgte der Fall der „Tarnac 9“ für Aufsehen. Neun junge Menschen wurden auf einem Bauernhof in Tarnac verhaftet, mit dem Verdacht terroristische Anschläge zu planen, beziehungsweise durchgeführt zu haben. In den Wochen zuvor wurden TGVs der Linien Paris-Lille und Paris-Strasbourg mit sogenannten Hakenkrallen blockiert.
Acht der Verdächtigen wurden bald wieder auf freien Fuß gesetzt. Allein Julien Coupat saß wegen Verdachts auf „Bildung einer kriminellen Vereinigung mit terroristischen Zielen“ über ein halbes Jahr in Untersuchungshaft. Die dünne Beweislage und der Vorwurf des Terrorismus führten zu Protesten von Juristen, Journalisten und auch von Polizisten. Giorgio Agamben und andere Philosophen schrieben in einem offenen Brief, die Angeklagten seien nur deshalb verhaftet worden, weil sie politisch aktiv gewesen seien: „Sie haben an Demonstrationen teilgenommen, sie denken nach, lesen Bücher, leben gemeinsam in einem Dorf.“ Die Weigerung der Angeklagten, sich in der Haft gegenseitig zu denunzieren, wurde als Indiz dafür aufgefasst, dass es sich um Terroristen handle.

It’s been confirmed that the Doctor returns to BBC ONE on Saturday, August 27th in Let’s Kill Hitler!

Endlich geht es weiter – die „Sommer“pause hat eh keiner verstanden, denn Sommer gab es ja keinen ;-) und so weiss ich ab nächste Woche endlich wieder was ich Sonntags machen muss! Doctor Who gucken! Wer es genauso wie ich, sehr schwer bis dahin erwarten kann, schaut das Prequel und den ersten Trailer … und wer nicht weiss, wie man BBC empfangen kann meldet sich bei mir ;)

Wer überhaupt nicht weiss wer Doctor Who ist – der tut mir natürlich im ersten Moment leid ;-), im Zweiten schicke ich diesen jemand auf http://www.bbc.co.uk/doctorwho/dw oder Wikipedia oder Serienjunkies und zum Dritten eine Kurzzusammenfassung:

„Doctor Who: Der Held der längsten TV Serie der Welt, seit 1963! reist ein klugscheissender Zeitreisender von einem fremden Planeten mit seiner Tardis (Zeitmaschine in Form einer alten Policebox) durch das Universum und noch weiter. Rettet viele Planeten, darunter häufig die Erde – und nimmt häufig weibliche Menschen mit. Dabei trifft er auf historische Personen der Erde sowie auf fremde Gesalten der Zukunft. Das ganze führt natürlich zu Zeitlichen Verwirrungen bei denen man sich manchmal ganz schön anstrengen muss um das im Kopf noch mitzubekommen. Anspruchsvoll, lustig & grandios!. Doctor Who ist in englisch, zusätzlich gibt es eine freundliche Community, die entsprechende deutsche Untertitel bereitstellt.“