Bunbury, oder wie wichtig ist es Ernst zu sein?

10762_14015_stueck-banner_bunbury2

Langsam fuehle ich mich zu hause im Theater, vielleicht kam ich aus diesem Grund auch etwas zu spaet – nicht aber um zu spaet zu sein. Schnell auf meinen hinteren Platz gehuscht und schon ging es los. Wenn ich mich auch erst dran gewoehnen muss auf der Buehne hauptsaechlich immer die gleichen Personen wieder zu sehen hat es etwas vertrautes. Lotte, – oh bitte entschuldigt – „Bunbury, oder wie wichtig ist es Ernst zu sein?“ weiterlesen

Der Tag an dem die Erde Still Stand

dtaddes-wallpaper700er-77

Ich haette sie ja nicht ueberleben lassen, die Rasse Mensch – ihr wisst, ich habe da eine etwas gespannte Haltung zu eben dieser unverbesserlichen und auf Weitsicht total idiotischen Rasse. Dennoch, im Film wird der Ausserirdische ueberzeugt und die Menschen bekommen noch eine Chance. Vielleicht zu recht, finden sich doch zwei Seiten in der Menschheit und wer weiss, vielleicht siegt ja doch irgendwann das was wir Menschen „Menschlichkeit“ nennen und nicht der Wahnwitz der uns von einer Finanzkrise in die naechste Naturkatastrophe stuerzt.

Vergesst den Heroismus der Amis rundrum und geht wieder raus und bewegt euch. Lasst uns die Chance nutzen. Und wenn euch euer Weg am Kino vorbeifuehrt, dann kanns auch ruhig „Der Tag an dem die Erde Still Stand“ sein. Nette Effekte, hinten rum doch ne Story und vielleicht eine Version wie es passieren koennt – natuerlich ohne Happy End ;-)

Die Leiden des jungen Werthers

Schauspielhaus Kiel: Die Leiden des jungen Werthers

Es geht um Liebe, die Leidenschaft und herzzerreissenden Schmerz im Busen des Menschens. Schon vor ueber 200 Jahren verfasste Goethe eine Geschichte von immer wahrhafter Aktualitaet. Wen interessiert die Wirtschaftskrise wenn man die beschriebenen Gefuehle in sich spuehrt und man sich so sehr zerrissen fuehlt. Werther verliebt sich in Lotte. Albert ist Lotte versprochen. Was Goethe damals in der wunderschoen blumigen Sprache des 18. Jahrhunderts und als Briefroman niederschrieb interpretiert Dariusch Yazdkhasti in einer modernen musikuntermalten Inzenierung die mit einem klaren Buehnenbild die drei Hauptkaraktere so wild und lebhaft ueber die Buehne fliegen laesst, dass man die Leidenschaft, die Sehnsucht und auch den Schmerz in jedem der drei Gesichter ablesen kann. Agnes Richter als Lotte, Imanuel Humm als Albert und Stefan W. Wang als Werther ueberzeugen mich alle drei in ihren Rollen. Klitzekleine „AnfangsWortVerwechsler“ sind leicht zu verzeihen – der teilweise krasse Sprung von Original Text zu umgangssprachlichen Floskeln der Neuzeit erfordern sicherlich ein hochmass an Konzentration – und als Zuschauer der sich von den Gefuehlen mitreissen laesst wirk das ganze ‚eh wie eine rasante Fahrt durch die Gefuehlswelt in der man nur selten verschnaufen darf um sich der Erguesse der dunklen Wolken uber den Augen zu entledigen.

Fazit: Wer Gefuehle hat – ab ins Theater. Hinsetzen, zuhoeren, reflektieren – mitreissen und Gefuehle raus lassen. – Und dann ab nach draussen und verlieben, egal ob nun gluecklich oder ungeluecklich. Geniesst die Leidenschaft.

Die Leiden des jungen Werthers gibt es noch bis Februar im Schauspielhaus Kiel.