Da stehen sie, die beiden Schiffe. Eines ist keine zwei Jahre alt und das andere hat fast 25 Jahre auf dem Buckel. Bootskenner erkennen sofort an der dazwischenliegenden Entwicklung welches von beiden das Neuere ist. Beide vom selben Hersteller ist die neuer Jeanneau das Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Nachfolge-Modell der Beberich. Welches das Schönere von beiden ist sei dahingestellt, bleibt es doch immer im Auge des Betrachters, … oder etwa nicht?
Durch einen glücklichen Zufall war ich auf der Taufe der neueren Jeanneau eingeladen und unterhielt mich mit dem Eigner, der sie frisch „vom Band“ bekommen hatte. Nach jahrelanger Regattaerfahrung auf „fremden“ Schiffen war es bei Ihm Zeit auch ein eigenes Boot unter seinem Hintern zu segeln.
Ich kam so mit ihm ins Gespräch und wir unterhielten uns über die Regatta die am Tag darauf stattfinden sollte. Er erzählte mir, dass ihm noch ein Spinnacker fehlt – dieses große bunte Segel. „Kannst meinen haben, der müsste vielleicht passen“, sagte ich und wir machten uns zusammen auf dem Weg über den Steg zur Beberich. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte er mein Boot noch nicht und wir unterhielten uns darüber, dass es sich um eine alte Jeanneau handelt. Er erzählte mir, dass er am liebsten ein altes Schiff gekauft hätte,- nicht so eine neumodische Wohnwand, welche er jetzt habe. „Ausschlaggebend war, dass ich ein neues Schiff haben wollte, da ich keine Zeit & Lust auf Restaurationsarbeiten habe, doch vom Aussehen gefallen mir die alten Schiffe besser“ erzählte er. „Letztens habe ich hier im Hafen ein wirklich tolles Schiff gesehen …“ fuhr er fort, „… auch eine alte Jeanneau, total schnittig, wunderschöne Linien und schön flach gehalten, sicherlich auch kein langsames Schiff. Am liebsten hätte ich mir die zugelegt, wenn sie denn neu wäre.“ In diesem Moment erreichen wir das Blüchereck und er redete weiter: „Ja, da. Da ist das Schiff welches ich meine! Total chic und wunderschön, .. schau nur.“
Ich begann zu stottern: „Das ist meine Beberich.“