CR-10S: Probleme & Lösungen

Die ersten Drucke verliefen bei mir ja sehr fein – ich weiss ehrlich gesagt auch nicht warum ;-) Ich hatte etwas gelesen, verstanden das ich das Druckbett „leveln“ muss und tat dies. Danach eine heruntergeladene Datei in den Slic3r, ab auf die SD Karte und losgedruckt. Selbiges zwei Modelle später auch über den Octoprint.

Schlauchzerlegung

Pünktlich zum Umbau in die Abstellkammer lief dann aber erstmal nichts mehr: Das Filament wollte nicht mehr am Druckbett haften und das Filament wickelte sich um das Hot End (die Auslassdüse). Das Ganze artete so aus, dass ich erstmal selbiges zerlegen musste um wieder klar Schiff zu machen. Zwar war nicht zu sehen, das sich irgendwas zugesetzt hatte, doch bewegte sich das Filament im Schutzschlauch keinen Millimeter mehr her- und hin. Also alles zerlegt (dieses Video half mir sehr – sieht komplexer aus, als es ist), inkl Schutzschlauch vom Extruder zum Hotende und glücklich darüber, das die Chinesen alles an Ersatzteilen beigekapckt hatten um dieses Problem zu lösen. Es gab das Werkzeug, neue Düse, ein Nippel für den Schutzschlauch von Extruder zum Hotend und eben genug vom Schlauch. Wirklich fein, Danke!

Und das Hot End zerlege ich auch ;-)

Klar, das ich nun wieder ein paar Bestellungen losgetreten habe um auch für den nächsten Fall – der kommen wird – vorbereitet zu sein. Schint nix unübliches zu sein, das sich das Filament mal festsetzt oder duie Düse verstopft.

Zwischendurch brachte mich das natürlich etwas zum Verzweifeln – erst so fein und nun nützt alles nix, was ich mache. Einstellungen im Slic3r, das Einstellen des Druckbettes – nix. Gut das ich da ja die Woche über im Hotel Zeit habe zu gucken & lesen ;)

Wieder zu Hause gleich das erste Ausprobiert, was ich bis jetzt für etwas abwegig hielt: Pr*t-Stift. ich hatte es schon beiläufig gehört aber erst jetzt in einem Video artikulierte sich jemand die Drucke niemals ohne zu machen. Also probierte ich es auch – Etwas weissen Kleber auf dem blauen Tape verteilt und oh Wunder – das Filment und somit die erste Schicht hält. Faszinierend. Und darüber hinaus: Nach dem Druck lassen sich die Teile auch noch leichter lösen! Wow. Ich werde das weiter beobachten und erstmal Einstellrädchen fürs Druckbett drucken, ist mit den Original-Kleinen etwas fusselich.

Ein paar neue Testdrucke. Wanddicke mit 100,105 & 107% PLA Fluss,  Würfel & Katze.

Hier in Kurz meine neudeutsch „Learnings“:

  1. Druckbett so einstellen, dass ein 80gr Papier gerade noch zwischen Düse und Bett passt – das muss „kratzen“ (siehe zB hier wird das schön erklärt – inkl Testdruck & Bewertung Selbigem: https://www.youtube.com/watch?v=MvaqixoxPLU)
  2. Für PLA 200 Grad Hot End und 60 Grad Bett, den PLA Fluss etwas erhöhen auf 105-107%
  3. Ich verwende blaues Sc*tch Tape auf der Glasplatte und versorge dies wenn das Bett aufgeheizt ist und das Hot End heizt mit Kleber vom Klebestift. Diesen glätte ich mit dem Spachtel
Es klebt wieder ;-) Das weisse Zeug auf dem blauen Tape ist der Kleber vom Klebestift.

Und dann, wie „alle sagen“ ausprobieren, rumtüdeln und reflektieren. Wie eben im „richtigen“ Leben. Und es erwähnen auch viele: Für den Einen funktinoert dies, für den Anderen funktioniert Das. Es mag tatsächlich auch mit Umgebungstemperatur usw zusammenhängen – und weahrscheinlich mit der Erdstrahlung … wer weiss das schon so genau.

Min Froo erklärte folgendes, als sie hörte dass das Teil wieder machte, was sollte: „Puh, Glück gehabt, das hätte ja nen ‚tolles‘ Wochenende werden können, wenn das Ding nicht läuft!“

CR-10S leiser und mit Octopi

Es scheint ja im Bastelvolk ein normaler Vorgang zu sein erstmal eine Neuanschaffung etwas umbasteln. Und irgendwie gehöre ich wohl dazu. Die ersten Teile die ich mit dem neuen Spielzeug ausdruckte waren Umbauteile für das Gerät selbst. Das Ding ist von Haus aus etwa so laut, wie ein Flugplatz zu Stosszeiten, und so musste sich bei den Lüftern als erstes etwas ändern.

Im Netz wurde ich schnell fündig und lass auf der Seite von Phillux über seinen Umbau. So ungefähr hab ich es dann auch gemacht: Die benötigten Teile von thingiverse.com heruntergeladen & ausgedruckt:

und entsprechend Lüfter bestellt: 2 Stück 40x10mm (Ich hab 2 Stück 40x20mm, geht auch aber 10mm dick wäre wohl besser) und 1 Stück 60x20mm (Einen 40mm für das Heitzstück (Hotend) und zwei für das Steuergerät). Da die Blende auf dem Hotend nun nicht mehr ganz optimal passt, werde ich bei Zeiten wohl auch da mal ein neues Gehäuse dafür ausdrucken. Als ich damit fertig war bestellte ich gleich noch einen 60x10mm Lüfter fürs Netzteil, der wurde dann heute auch noch getauscht. Nun hört man noch den Flugplatz von Nordholz – ist zwar kein Flieger da aber den Wind rauscht noch etwas in den Bäumen.

Der Drucker steht so rum und wird von mir beobachtet…

Aber auch Rauschen will ich nicht am Schreibtisch und die Bewegungsgeräusche der Schrittmotoren sowieso nicht, also muss die Kiste in die Verbannung. Bei mir ist das der Abstellraum in dem sowieso schon „die IT“ steht. Und dort wo andere Probleme mit Kälte beim Drucken haben, werde ich sicherlich ein Wärmethema bekommen – aber das sehen wir noch, ich hab das eh dort immer im Blick. Bisher war es zu Höchstzeiten knappe 30 Grad in der Serverecke, meisst aber dann doch bei mitte 20 – bisher kann ich da gut mit leben.

Da die Kiste dann aber weeeeeiiiiiiiit weg steht (das sind immerhin zwei Türen durch die ich muss) brauche ich die Totalüberwachung – ist ja eh modern.

Ich setze da vorerst auf Octopi, einem Softwareset, dass mir erlaubt auf einem Einplatinencomputer (Raspberry Pi) einen Webserver laufen zu lassen über den ich dann den Drucker steuern kann. Normal bekommt der Drucker seine Aufträgte zB über eine kleine SD-Karte und so kann ich sie bequem vom Schreibtisch über das Webinterface aufgeben. Über eine kleine Webcam kann zwischendurch sehen ob alles seinen geordneten Gang geht. Bei meinem zweimonitorsetup druckt der Drucker somit links unten immer vor sich hin und ich kann ihn ohn Geräusche beobachten: Sehr fein.

Webinterface zur Steuerung von Licht & Drucker und dazu
das bisherige Setup ohne Deckel.

Das alles ist natürlich nicht genug – wozo hab ich den die Winter über angefangen mit Erwachsenenlego (Arduino, Sensoren & Co) rumzubasteln, wenn man das jetzt nicht anwenden kann: Ein Relaismodul musste her um nicht nur den Drucker, sondern auch Licht für die Druckercam zu steuern. Inspiration gab da auch das Netz: Hier & Hier.

Natürlich hab ich es dann anders gemacht ;-) Erst wollte ich es so, dann wieder so und jetzt isses eben so: Raspberry extern in meinem neuen Gehäuse ans 4er Relais, von da aus wird der Druckerschalter gesteuert und der Schlater für das Licht. Zwei Relais sind noch frei. Das ganze steuere ich über das PlugIn Enclosure – so hab ich Softwareseitig nur ein paar Einstellungen zu konfigurieren und fertig ist die Websteuerung inkl. Anbindung an Druckaufträge wenn gewünscht (zB Drucker ausschalten, wenn Druckauftrag fertig). Einen Temperatursensor habe ich natürlich mit angebastelt und so kann ich sdiese immer im Webserver sehen und im Auge behalten.

Mein neues Spielzeug. (CR-10S 3D Drucker)

Schon lange (Jahre) überlege ich ja ein neues Spielzeug zu kaufen. Ich schwankte zwischen Säge, CNC oder 3D Drucker. Irgendetwas womit ich mich abseits des Bisherigen beschäftigen kann und ggf. für irgendwas spassiges nutzen kann. Ich entscheid mich in einer etwas kurzfristigen Aktion für einen 3D Drucker. Auf bekannter Versteigerungsplattform gab es ein Modell, welches ins Auge gefasst hatte und ich schlug zu.

In der ersten Januarwoche kam dann der drei Tage alte Creality CR-10S inkl zwei Rollen Material zum Drucken (Filament) und ich legte los. Der Zusammenbau ging schnell. Fluchs die Druckplatte eingestellt, ein Modell im Netz gesucht und ausgedruckt. Wie damals beim ersten Grafikdrucker sass ich davor und schaute faszinierd zu, wie das Teil Schicht um Schicht aufträgt und am Ende ein hartes Plastikteil auf dem Druckteller liegt. Die ersten teile gingen gleich in den Drucker selbst – so wie es sich wohl gehört ;). Schnell die nervenden Lüfter des Steuerungsgerätes gegen leisere und größere Lüfter getauscht und dafür die benötigten Teile ausgedruckt.

Ein paar Tage drucke ich Modelle aus dem Netz, suchte Einstellungen um den Druck zu verbessern und suchte nach „meinem“ 3D Programm welches ich benutzen möchte um eigene Modelle zu gestallten. Viele CAD Programme habe ich probiert, viel Cloudscheiss und hab vieles wieder verworfen und nach zwei neuen Programmen wieder angefangen. Mein Hirn lief wirklich heiss – da ein neues 3D Programm, hier mit einem Anderen rumprobiert und doch wiede beim Komplexesten gelandet: Blender. Gemacht um Animationen für Filme zu produzieren, nicht um kleine Gehäuse zu gestallten, was ich wohl als häufigen Einsatzzeck habe. Aber egal, das gefällt mir und wer weiss – wenn ich schon mit 3D anfange, wer weiss was dabei rauskommt – Min Froo warf mir schon den Zaunpfahl bez. Keramik-3D-Druckern rüber ;-)

Nun war es am WE endlich geschafft: Mein erstes kontrollieres Gehäuse für den Druckersteuerungsrechner (Octopi) war modeliert und ich konnte Drucken was ich gestaltet habe. Klar, es war noch nicht perfekt, doch ich war sehr zufrieden: Mit etwas feilen passten alle Bauteile rein und Ideen zum einfachen Festklicken der Bauteile ohne Schrauben funktionierten. Mit der Erfahrung machte ich mich gleich an version zwei des Gehäuses ;) – Dies hat nun dünnere Wände (auf dem Ersten hätte wohl ein Auto parken können ;-), eine fehlende Öffnung wurde verlegt und Gehäuseboden und Deckel haben nun einen anderen Schnitt, damit man den Einplatinenrechner (Raspberry Pi 3b) besser einlegen kann.

Endlich kann ich meine kleinen Elektobastelein auch in ein Gehäuse stecken, so wie ich es will. Grandios! Denn erst jetzt fange ich Dinge an, weil ich weiss wie ich sie „verpacken“ kann. Was nützt ein Sensor an Bord, der irgendwie lose rumbaumelt: Nuex. Jetzt kann ich kleine Gehäuse modelieren und wieder etwas spielen. Und darum geht es ja im Leben: Spielen. Will ich ja auch nur.

Aus diesem Grund ist meine „ErwachsenenLegoEcke“ diesen Winter wieder stark angestiegen. Bastelmaterial noch und nöcher und in China gibt es immer noch etwas zu kaufen – auch faszinierend, der Postbote hat das Gefühl, dass müsste nun alles hier sein ;-)

[UPDATE] Das schöne ist ja, dass – wenn man es denn gerallt hat – später tatsächlich existierene Produkte so gestallten kann, wie man möchte und die eigene Erfahrung hergibt. Kurz nachdem ich das Gehäuse zwei fertig hatte fiel mir noch ein Detail auf: Wahrscheinlich ist es einfacher, wenn man den Einplatinencomputer einfach „reinlegen“ kann und auch die kleine USB Buchse nicht durch das Gehäuseloch fieseln muss – dazu ist es für den Drucker einfacher zu handeln, wenn er eine Schicht nicht plötzlich in der Luft drucken muss ;) – Drum wird der Deckel später auch auf dem Kopf gedruckt, das macht es einfacher.

Ich find es einfach klasse die volle Produktkette under den Fittichen zu haben. Man kann halt wie beim Lego aus eigener Phantasie etwas schaffen – wenns dann fertig ist wird es ganz schnell uninteressant, nur die Bauphase ist wirklich spannend – so, wie das eben beim Spielen ist.