Tja, wenn kein Boot da ist, dann gehe ich halt zu Fuss! So passiert im November: Meine Nichte ist gerade auf Spiekeroog und da es gerade kalt und auf dem Fahrrad unangenehm ist … und da ich es vom letzten Jahr nun gewohnt war, dachte ich es wäre ne gute Idee mal etwas weiter Spazier zu gehen.
Also Komoot angeschmissen, Spiekeroog eingegeben und ne 5 Tagestour geplant. Über die Weser und dann immer am Deich lang … quasi, dann auf die Fähre und ankommen …
So ging ich dann am 8. November 2024 los. Erstmal zu Dirk, dort sollte der erste Abschnitt enden. Immer auf dem Deich lang … man kann sagen, es war sehr grün ; -)
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Auf dem Weg kam ich am Morgensternmuseum vorbei, dort wo Papa jede Woche fleissig mit seinen Kumpanen werkelt. Danach ging es durch den Hafen zu Dirk. Insgesamt knapp 25km. Danach musste ich noch in die nähe des Hauptbahnhofes, den Mietvertrag für eine neue Wohnung unterschreiben. So kamen noch mal kanppe 5km dazu. Genug für einen Tag ; -)
Wie immer begann der nächste Tag früh in dieser Zeit … ich wusste nicht wann die Fähre fährt – egal. Gemütlich hin und nur ca 20 Minuten warten, dann fuhr sie um 9 Uhr. Das einzige Auto welches auf die Fähre wartete fuhr nicht mit. Der Fahrer schlief so schön ; -)
Auf der anderen Seite ging es grün weiter, durch Wiesen, vorbei an Kühen und Schafen! Menschen sah ich nicht wirklich …
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Nach ca. 30 km erreichte ich die Schlafmöglichkeit für heute. Etwas verwirrend, sah ich zu erst nen Schild welches auf meine ausgesuchte Unterkunft hinweiste, nahm ich das Haus, welches ca 100 Meter vom Schild entfernt stand … tja falsche Annahme! Denke niemals das Meterangaben auf Schildern der Tatsache entsprechend. Ich wuselte etwas, fand niemanden, telefonierte dann mit meiner Unterkunft … und es war noch 500m weiter! Am Ende war ich from Angekommen zu sein. Aber es war erst Nachmittags, so war noch viel vom Tag übrig und an meinem Gewissen nagte es nicht weit genug gelaufen zu sein …
Das Zimmer war Klein, aber völlig ok, das Badezimmer war für alle auf dem Flur – aber ich war der Einzige ; -) Tatsächlich bekam ich unten im Cafe noch etwas zu Essen: Schwarzbrot mit Matjes! Total lecker, jedoch eher wenig … doch ich hätte es noch mehr geniessen sollen, so viel gab es nicht zu Essen auf der Tour!
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Es ging früh zu Bett und stand früh wieder auf … in der Nacht waren die Schafe ruhig und ich konnte in Ruhe schlafen.
Während ich am 9. November ja noch ein bisschen Querfeldein gegangen bin (nicht immer am Deich), so ging es nun fast den ganzen Tag um den Jadebusen auf/am Deich. Es war auch am dritten Tag schön ruhig, es gab zwar ein paar mehr Menschen, aber noch viel mehr Schafe!
Ok und Ziegen, die genauso auf einem Strohberg sassen wie die Kühe ;-) .. es war halt doch schon relativ kalt so auf ner Wiese …
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Es war Sonntag … und gegen 9 Erreichte ich den Hafen von Varel – dort wo ich im Sommer für den Geburtstag von Mama angelandet war. Ich suchte etwas zu Essen, denn ich war schon sehr hungrig nach dem kagen Abendmahl und ich fand etwas. Ein Laden hat am Sonntag Frühstücksbuffet! Aber erst in 15 Minuten! Egal, ich ging rein und fragte ob ich mich schon hinsetzen kann, denn es war echt kalt! Die Bedienung war sehr lieb und brachte sofort Kaffe und bot mir auch das Buffet an. Ich wartete noch bis andere da waren , schlürfte den warmen Kaffe und begann dann mit der Schlemmerei!
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Am Abend genoss ich die Fitnessanzeige meines Smartphones ; -) die letzten drei Tage sahen gut aus, doch auch die Tage zuvor waren nicht schlecht *grins*
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Am vorletzten Tag ging es wieder etwas weiter …der Sonntag war quasi ein Ruhetag : -) Zu erst (oder sher bald am Vormittag) ging ich durch Fedderwarden, nicht spannend aber das kannte ich ; -) … dann kam ich nach Hooksiel, wo ich ca 4 Wochen vorher mit Bengi und Nicole aufm Krabbenfest war. Natürlich damals mit dem Auto, jetzt war ich zu Fuss dort! Ich stand am Hafen und schrieb Bengi eine Nachricht:
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Ich sendete Ihm obiges Foto und frage ob er sich noch erinnern kann?!
Er antwortete: Jupp, bist Du mit dem Boot dort? Dann von mir: Ne, zu Fuss : -)
Bin auf dem weg nach Spiekeroog
Ah, viel Spass
Das diese Kommunikation zu einem Missverständnis führt hätte ich nicht gedacht, war aber so. Erst Wochen später als wir uns mal wieder Unterhielten erwähnte Bengi, das er das für ne eher pampige Ansage von mir hielt – Tja wie soll Bengi auch wissen das ich nun seit einem Jahr schon „Zu Fuss gehe“ … immer aufpassen, dein Gegenüber kennt nie den Kontext! Oder weiss zumindest nie so über den Kontext bescheid, wie Du es Dir gerade vorstellst!
Dieser Tag endete in der Alten Schule .. und ich war echt froh als ich sie sah! Ich hatte schon länger keinen Bock mehr zu gehen … und wie sich herausstellte, nix zu Essen dort, kein Restaurant dort: Das Abendessen waren dann zwei kleine Tüten Gemüsechips … wie ekelig ; -)
Dann folge der letzte Walk, hungrig machte ich mich auf den Weg … es ging 200m über die Strasse und dann nur noch am Deich lang. Schafe, Schafe, Schafe!
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Aber auch diesen Tag bekam ich rum – und das mit mehr Ruhe und Zufriedenheit als Verdruss. Wie alle Tage!
Und so kam ich vergnügt in Neuharlinger Siel an und musste nur sehr viel Zeit herumbekommen bis die Fahre fuhr! Ich verbrachte die Zeit mit einem Spaziergang durch den Hafen (ich glaube es waren zwei Runden) und fand auch (etwas ab vom Hafen) einen Supermarkt in dem ich mich gleich mal mit Nahrungsmittel eindeckte! Zwischendurch schaute ich einen Film im Wartegebäude, welches ganz schnuckelig und gemütlich war und verspeiste dort ein paar Backwaren vom Bäcker. Bei der zweiten Tour entdeckte ich an einem Anleger ein kleines Schiff was dort festmachte und fragte: „Kann ich mit Ihnen mit dem nächsten Boot rüber nach Spiekeroog?“ In typisch gelassenem Ton sagte der Typ „Dafür sind wir da.“
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Und so fuhr ich mit dem nächsten Wassertaxi nach Spiegeroog. Etwas grösser als die Lieblos, aber gleiche Art. War schon Dunkel aber schön schnell und sicherlich 1000x besser als die richtige Fähre. Klar ich musste das Ding bezahlen und die gekaufte Fährkarte war Altpapier … aber egal, ich wahr früher am Hotel auf Spiekeroog!
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War ein bisschen ungewohnt, einen Aausgewachsenen Baum vor der Eingangstor vorzufinden, aber es ging … rein übrigens besser als raus, aber als war schnuckelig, das Zimmer war schön und ich war zu Fuss auf Spiekeroog, was sich sehr befreiend anfühlte.
So verbrachte ich drei Tage auf Spiekeroog. Teile davon mit meiner Nichte!