Es war schon ein besonderes Gefuehl: Mit einem uralten Volvo ueber Gotland heizen ;-). „Free Car for Boatguests“ stand beim Hafenmeister angeschlagen, also schnell hin und erkundigt. Fuer eine Stunde koenne man einen Wagen fuer lau haben. Klar, dass ich das wollte – also fix fuer 12-13 Uhr eingetragen und vorher noch einen Spaziergang am Wasser in noerdliche Richtung gemacht. Hier verweilte ich dann auch Seelen-baumelnder-weise unter dem besagten Baum bevor es mich weiter durch kleine Parkanlagen in Visby trieb. Auf dem Rueckweg habe ich meinen Lieblingsschweden – den Deutsch sprechenden Einkaufsleiter aus Stockholm – getroffen, er sass mit seinen Kindern am Kieselsteinstrand und ich setzte mich kurz zu ihm. Wir tauschten wieder Infos ueber Haefen und schoene Ecken aus und bald darauf verschwand ich um mein Auto in Empfang zu nehmen.
Ein uralter Volvo stand vor mir, natuerlich in Rot, zwischen roten Holzhuetten geparkt. „Manual Joke“ stand auf dem Armaturenbrett und „Bensin 95“ – naja erstmal ignorieren und Zuendung drehen. Er brauchte laenger als mein Wagen zu haus, doch er sprang schnell an und in der ersten Kurve durfte ich dann merken – keine Servolenkung ;-). Ich dueste aus dem Stadtzentrum wahllos durch die Gegend, eine Stunde ist nicht viel – trotzdem wollte ich etwas tanken, da die Tanknadel schon Reserve anzeigte. Schwupps eine Tankstelle angefahren und den Wagen abstellen. Den Wagen abstellen? Aehh um Himmels Willen wie geht das? – Ich dreh den Zuendschluessel auf aus und der Wagen stottert weiter, schuettelt mich durch und erst nach gefuehlten 10 Minuten hoert er auf und ist scheinabr aus. Eine Frau vor mir tankend lacht. Man, was peinlich, bin ich zu doof nen Wagen auszumachen? – Ich steige aus und die Frau spricht mich auf schwedisch an. „Sorry, I don’t understand“ erwiedere ich und sie erklaert mir in englisch warum sie gelacht hat. Ihr Mann haette mal vor Jahren ein Boot gehabt und unten im Hafen gelegen, und als sie den Schriftzug auf dem Auto „Free Car“ lass und das Ruckeln beim ausmachen mitbekam musste sie lachen. Das Auto hatten Sie und ihr Mann damals auch, dazu gabs noch eine Reifenpanne damals erzaehlte sie und ich wusste – all zu weit werde ich nicht mehr mit dem Wagen fahren, bloss schnell zurueckbringen ;-)
In Schweden muss man bei den meisten Tankstellen mit Karte bezahlen, Tankstellen mit Personal gibt es nur sehr wenige. Leider funktionierte auch hier meine EC Karte wie schon in Karlskrona nicht :-( So blieb das Tanken vorerst aus und ich fuhr weiter. Als ich an einer Tankstelle mit Menschen an der Kasse hielt versuchte ich erneut den Wagen auszumachen – ausser Stottern passierte aber nichts und der Wagen blieb an .. schnell wieder „irgendwie“ wieder richtig an (was sich nicht wirklich gesund anhoerte) und weiter. Man, man, ein Auto fuer mich *lach* das kann noch nicht mal ich abwuergen *lach* – das bleibt immer an – wenn es auch durchschuettelt ;)
Also wieder fluchs auf den Heimweg und den Wagen zurueckbringen,- ich hoffte nur er wuerde dann auch irgendwann mal ausgehen ;) – Gesagt getan, zwischen den Haeusern geparkt und wieder ging das Geroedel los,- irgendwann dachte ich bei mir – „scheiss drauf, machs so, wie du auch andere Wagen ausbekommst – Gang rein und schnell Kuplung kommen lassen“ – Jahhaaaaa das half und der Wagen war aus *lach* – Puhhh, nicht das ich wegen der Hitze schon genug schwitze, das war noch das zusaetzliche Abenteuer heute ;)
Danach gings auf ein Schlaefchen aufs Boot – ich weiss echt nicht, warum ich so viel schlafen kann – danach „Kartenaufgabe“, einen Weg nach Stockholm finden. Der „normale“ Weg nach Stockholm missfiel mir immer mehr: Schleusen mit diffusen Oeffnungszeiten, Klappbruecken und dann erstmal auf der falschen Seite in Stockholm ankommen um dann durch noch eine Schleuse und Klappbruecke zu muessen um die oestliche Seite von Stockholm mit den Haefen zu erreichen. Da brauch ich ja nen 12 Stunden Tag fuer 30sm, nein, das gefaellt mir nicht. Ich suchte dann einen neuen Weg – ohne gross von Nordosten in die Stockholmer Schaerenwelt einzutauchen – das waere Seemeilentechnisch zu viel. Ich fand einen Weg, der nur einen Haken hatte – ein klitzekleiner Sund war dort, ohne genau Tiefenangaben und wirklich ziemlich eng. Ich waelzte meine Buecher und fand schliesslich raus, dass dort 3m Wassertiefe sein soll – das langt! Ich werde also diesen Weg nehmen, das wird sicherlich spannen und ich freu mich drauf.
Morgen bleib ich dennoch auf Gotland und verfolge den Tipp meines Lieblingsschwedens – ca. 15sm weiter an Gotlands Kueste nach Norden, wird also ein sehr entspannter Tag bevor ich die 70sm rueber zum Festland angehe.
Sollte das Wetter mitspielen (so sieht es nach der Vorhersage z Zt nicht aus) werde ich noch eine Trauminsel noerdlich von Gotland anlaufen, dort gibt es keinen Hafen sondern nur Sandstrand, dadurch ist das Liegen dort aber gefaehrlich (zumindest bei Wind) und es herscht Brandung – aehnlich wie bei der Blauen Jungfrauen Insel – auch die kann man eben nur bei wirklich -Kein Wind- anlaufen. Naja wir werden sehen ;-)
Der Himmel ist seit Nachmittag Wolkenverhangen und es hat sich stark abgekuehlt – Sehr angenehm und mein Ruecken freut sich ;-) – Hab ich eigentlich schon immer so eine Knollennase? ;-) – Was ich hier bis jetzt in Schweden total toll finde ist die WLAN Versorgung durch Telia (Schwedischer Mobilfunkanbieter), nicht nur das ich auch schon in einem kleinen Fischerdorf Byxelkrok WLAN hatte, nein, das ganze ist auch kostentechnisch echt entspannt. 50kr fuer einen Tag und 100kr fuer eine Woche – Was etwa 10,- Euro fuer eine Woche WLAN ueberall wo Telia ist bedeutet, das finde ich voellig ok.
Hallo Großer,
ich freu mich für Dich, dass Du endlich auf Deiner großen Reise bist!
Sobald mein Internetanschluss Zuhause steht, werde ich Deine Berichte hier ausführlicher studieren!
Ganz liebe Grüße,
Pumuckel
Die Nase nimmt nur dann an Größe zu, wenn man Lügengeschichten erzählt, und bei dir wird das wohl nicht der Fall sein, oder…? ;-) Hab weiterhin noch viel Spaß und erhol dich gut! :-*