Letztens stand ich anner Tankstelle und lass „83 Cent je Liter Mineraloelsteuer“. Waehrend ich darauf wartete, dass der Tank voll lief arbeitete mein gehirn etwas vor sich hin und ueberschlug das ganze mal. ich murmelte also in Gedanken so vor mich hin und versuchte erst mir auszurechen fuer welchen wirklichen gegenwert ich denn wohl Bezin bekomme wenn ich Einen Euro Gehalt habe. Dieser Gedanke wurde nach den ersten Ueberschlagsrechnungen schnell verworfen und ich nahm mir die 10 Euro vor.
Wir stellen uns vor: Ich hab mit meinem Cheffe 10 Euro Gehalt ausgemacht, am Ende des Monats bleiben mir grad mal mit alle Abzuegen ca. 5,- Euro. Wenn ich dann nochmal ca 60% abziehe bin ich bei 2,- Euro. Wenn ich also Benzin kaufe ist meine Arbeit nur ein Fuenftel wert. Bei normalen Gegenstaenden wird die Steuer ab naechstes Jahr ja nur bei 19% sein, da ist meine Arbeit schon ein bisschen mehr wert. Aber auch hier bekomme ich nur Waren im Gegenwert von ca. 4 Euro. Das macht mich doch schon ziemlich Stutzig, nicht nur das ich mein Geld diverse male versteuern muss, nee – im ganzen bleibt auf keinem Fall die Haelfte des Gegenwertes erhalten!
Wenn man drueber nachdenkt wird einem Schlecht .. also schnell wieder vergessen. Ans Wochenenede denken und Spass haben; Pop Pop marsch marsch
Zweimal habe ich jetzt meinen Beitrag nochmal gelesen und konnte nicht finden das ich mich ueber die Menge meines Geldes beschwert habe. Man verzeie es mir bitte wenn ich so verstanden wurde. Anprangern wollte ich die Wertigkeit und dabei bleib ich auch.
Beim Thema Subventionen sind wir auf einer Wellenlinie, es ist schon komisch was da mit dem Geld gemacht wird. Und wie widersinnig mache Dinge dazu noch sind – auf der einen Seite Subventioniert man es um es dann mit viel Steuern wieder zu verkaufen, aber da landen wir schnell im kleinen: Namelich der Budgetierung innerhalb eines Unternehmens / Staates – das macht fuer mich ebenso keinen Sinn. gemeint sind verschiedene Kostenstellen, zB in einem Unternehmen – das komplette Bloesinn global gesehen.
Die hohene Steueren sehe ich jedenfalls nicht als Loesung. Es ist Schwachfug fuer seine Arbeit soviel Steuern zu bezahlen, da fehlt dann naemlich eine klitzekleine Sache: Die Motivation .. und ohne die werden wir immer dort bleiben wo wir sind: Wo sich Leute eine Werbekampagne \“Du bist Deutschland\“ ausdenken, wo Unternemen einen \“Ehrenkodex der Firma\“ rausgeben in dem nichts anderes steht als das was uns Muttern frueher schon beigebracht hat.
Es gibt viele Ecken und Kanten und bei vielem dreht die die Spirale immer weiter ins negative weil keiner den Mut hat das Lenkrad rum zu reissen. – Und ganz ehrlich; wenn die Loesung 30% Steuern waeren – mit der Aussicht, dass sich die Spirale wieder nach oben dreht waere ich sofort dabei!
\“Ich bin nich son HansGuckIn die Luft – ich seh das ganze nur reaalistisch!\“ (das aa ist gewollt – wegen der Betonung; Zitat aus BangBoomBang)
Willkommen in der Welt des bösen Kapitalismus…
… in der der Reiche immer reicher und der Arme immer ärmer wird. Wenn DU Dir Gedanken darüber machst, dass Du nicht genug Geld hast, dann empfehle ich Dir ein Gespräch mit irgendeiner Familie aus meinem Haus. Pendlerpauschale? Benzin wird Dir eh bezahlt. Dass andererseits auch aus der Politik immer mehr Mobilität gefordert wird, scheint für das entkoppelte Kapital kein Widerspruch zu sein. Mehrwertsteuer? Drei Prozent sind für Dich lästig, für andere machen sie den Unterschied zwischen kaufen können und nicht kaufen können. Freibetrag fürs Sparen? Nee ist klar: mehr Verantwortung für den Bürger, eigene Altersversorgung und so, aber verdienen sollte der Staat schon dran… Statt Rente zu bekommen, zahlen wir in Zukunft also Zinsen (=Steuern) auf unsere Altersversorgung.
Warum ist das so? U.a. weil die Unternehmen für die Du und ich (und tausend andere) arbeiten, immer größere Gewinne einfahren und der Staat diese Gewinne subventioniert. Außerdem, weil das geschaffene Kapital (aus dem Erfolg Deiner und meiner Arbeit) nicht zur Schaffung neuer Chancen genutzt sondern weiter verzockt wird, als wäre es völlig legitim und natürlich.
Gerade habe ich einen Film gesehen: \“We feed the world\“. Es geht um die Nahrungsmittelindustrie. Am Ende des Filmes kommt der Vorstandsvorsitzende von Nestle zu Wort und sagt ganz locker dahin, dass Wasser ein Lebensmittel sei und einen Wert haben solle, um \“die, die es sich nicht leisten können\“, könnte man sich ja dann \“irgendwie\“ mit Sonderlösungen kümmern. Er fordert also die Privatisierung der Wasserversorgung. So lang uns solche Menschen (indirekt als Konzernchefs) führen, wird auch die Politik keine bessere werden. Nebenbei wird in dem Film auch berichtet, wie hoch die Subventionen aus Europa und den USA für die eigenen Agrarprodukte sind, ich glaube es sind rund 500 Milliarden Euro pro Jahr. Für einen afrikanischen Bauern ist es dreimal billiger eine deutsche Kartoffel zu kaufen, als eigene anzubauen.
3% Steuern sind ein lächerliches Problem. Es sollten 30% sein, damit alle Leute die immer noch genug Geld haben, um Ihre kleinen spießigen Ansprüche damit zu befriedigen, endlich aufwachen. Vorher wird niemand merken, dass wir auf dem direkten Weg in die Lohnsklaverei sind und dass es vielleicht dringendere Probleme als einen hohen Benzinpreis gibt.
So genug gekotzt, ich geh jetzt ins Bett.
Grüße,
Sven.