Dynamik (griechisches weibliches substantiviertes Adjektiv dynamiké, „mächtig“, dies von dýnamis, jeweils altgriechische Aussprache, „Kraft“)
Bisheriger Musikgenuss musste basslastig und laut sein. Im Prinzip keine schlechte Sache – auch heute nicht. Jedoch ist Bass und Laut noch lange nicht von Dynamik geprägt. Häufig kommen die Aufnahmen der Musik flach aus den Lautsprechern. Schöne Musik, wie z.B. Kettcars Livealbum „Fliegende Bauten“ – die ich wirklich rauf und runter gehört habe – klingen gegen manch andere Aufnahme flach wie Schneewittchens Brust. Die Musik verteilt sich auf der Linie, auf der sich die Lautsprecher befinden und die Ohren müssen eine Angel auswerfen um an die Noten zu gelangen.
Manches Album, wie z.B. Tori Amos „Little Earthquakes“ hingegen drücken aus den Lautsprechern wie ein wilder und doch sehr synchron schwimmender Schwarm Wildlachs. Die Schallwellen umschmeicheln die Ohren und drücken sie zeitgleich fest an den Körper an dem sie hängen. Schallwellen die sich von der ersten bis zur letzten Note im Raum verteilen und nicht langweilig auf einer Linie stehen. Ein Erlebnis für die Ohren und keine klanglose Beschallung.
Ein Segen und gleichzeitig ein Fluch. Kettcar macht nur noch halb so viel Spass und Tori Amos ertrag ich nicht dauerhaft ;-). So ist es mit der Qualität; hat man sie einmal gefunden, will man sie nie mehr loslassen.
Ich freue mich jedenfalls ab sofort über jede Musikaufnahme die einwenig dynamischer ist als das sonstige Ohreneinerlei, denn ich kann es endlich hören.