Die Geschichte der Lebensmittel.

Irgendwo las ich vor ein paar Wochen: „Die Leute wollen, dass ihr Fleisch & Gemüse eine Geschichte haben, sonst ist es nicht mehr exklusiv genug. Normler Supermarkt gilt als Mainstream – und wie man weiss: Mainstream ist nicht gut.“

Ich kauf ja auch gerne ausserhalb des Suptermarktes, aber muss es gleich eine Geschichte sein – brauche ich das auseinandergezwierbelte Etwas von Weinbeschreibungen a la nussiger Abgang inkl. erdiger Note und spritzigem Gedankendurst bei gleichzeitiger wahnwitziger süße ohne gleich aufdringlich zu sein? – Nee, brauch ich nicht. Ich möchte meinen Salat einfach so wie bei uns üblich vom Nachbarn holen, der einen kleinen Tisch vor seinem Zaun stehen hat. Dort liegt das jeweilige Gemüse der Jahreszeit und ich kann es Barfuss mit ein paar Cent in den Taschen holen und frisch verputzen. Scheiss auf die Geschichte des Salatkopfes – scheiss auf die Beschreibung der lehmartige Note der Marschreste und dem nussigen Zwischenbiss des widerwillig in den Kopf gerateten Wurms. Die Story des Stück Gemüse ist mir egal.

Was mir nicht egal ist, das mein wohlgeformter Bauch jeden Tag mit dem massenhaft produzierten, über die halbe bis doppelte Welt transportierten Zeugs vollgestopft wird.

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