Schon lange (Jahre) überlege ich ja ein neues Spielzeug zu kaufen. Ich schwankte zwischen Säge, CNC oder 3D Drucker. Irgendetwas womit ich mich abseits des Bisherigen beschäftigen kann und ggf. für irgendwas spassiges nutzen kann. Ich entscheid mich in einer etwas kurzfristigen Aktion für einen 3D Drucker. Auf bekannter Versteigerungsplattform gab es ein Modell, welches ins Auge gefasst hatte und ich schlug zu.
In der ersten Januarwoche kam dann der drei Tage alte Creality CR-10S inkl zwei Rollen Material zum Drucken (Filament) und ich legte los. Der Zusammenbau ging schnell. Fluchs die Druckplatte eingestellt, ein Modell im Netz gesucht und ausgedruckt. Wie damals beim ersten Grafikdrucker sass ich davor und schaute faszinierd zu, wie das Teil Schicht um Schicht aufträgt und am Ende ein hartes Plastikteil auf dem Druckteller liegt. Die ersten teile gingen gleich in den Drucker selbst – so wie es sich wohl gehört ;). Schnell die nervenden Lüfter des Steuerungsgerätes gegen leisere und größere Lüfter getauscht und dafür die benötigten Teile ausgedruckt.
Ein paar Tage drucke ich Modelle aus dem Netz, suchte Einstellungen um den Druck zu verbessern und suchte nach „meinem“ 3D Programm welches ich benutzen möchte um eigene Modelle zu gestallten. Viele CAD Programme habe ich probiert, viel Cloudscheiss und hab vieles wieder verworfen und nach zwei neuen Programmen wieder angefangen. Mein Hirn lief wirklich heiss – da ein neues 3D Programm, hier mit einem Anderen rumprobiert und doch wiede beim Komplexesten gelandet: Blender. Gemacht um Animationen für Filme zu produzieren, nicht um kleine Gehäuse zu gestallten, was ich wohl als häufigen Einsatzzeck habe. Aber egal, das gefällt mir und wer weiss – wenn ich schon mit 3D anfange, wer weiss was dabei rauskommt – Min Froo warf mir schon den Zaunpfahl bez. Keramik-3D-Druckern rüber ;-)
Nun war es am WE endlich geschafft: Mein erstes kontrollieres Gehäuse für den Druckersteuerungsrechner (Octopi) war modeliert und ich konnte Drucken was ich gestaltet habe. Klar, es war noch nicht perfekt, doch ich war sehr zufrieden: Mit etwas feilen passten alle Bauteile rein und Ideen zum einfachen Festklicken der Bauteile ohne Schrauben funktionierten. Mit der Erfahrung machte ich mich gleich an version zwei des Gehäuses ;) – Dies hat nun dünnere Wände (auf dem Ersten hätte wohl ein Auto parken können ;-), eine fehlende Öffnung wurde verlegt und Gehäuseboden und Deckel haben nun einen anderen Schnitt, damit man den Einplatinenrechner (Raspberry Pi 3b) besser einlegen kann.
Endlich kann ich meine kleinen Elektobastelein auch in ein Gehäuse stecken, so wie ich es will. Grandios! Denn erst jetzt fange ich Dinge an, weil ich weiss wie ich sie „verpacken“ kann. Was nützt ein Sensor an Bord, der irgendwie lose rumbaumelt: Nuex. Jetzt kann ich kleine Gehäuse modelieren und wieder etwas spielen. Und darum geht es ja im Leben: Spielen. Will ich ja auch nur.
Aus diesem Grund ist meine „ErwachsenenLegoEcke“ diesen Winter wieder stark angestiegen. Bastelmaterial noch und nöcher und in China gibt es immer noch etwas zu kaufen – auch faszinierend, der Postbote hat das Gefühl, dass müsste nun alles hier sein ;-)
[UPDATE] Das schöne ist ja, dass – wenn man es denn gerallt hat – später tatsächlich existierene Produkte so gestallten kann, wie man möchte und die eigene Erfahrung hergibt. Kurz nachdem ich das Gehäuse zwei fertig hatte fiel mir noch ein Detail auf: Wahrscheinlich ist es einfacher, wenn man den Einplatinencomputer einfach „reinlegen“ kann und auch die kleine USB Buchse nicht durch das Gehäuseloch fieseln muss – dazu ist es für den Drucker einfacher zu handeln, wenn er eine Schicht nicht plötzlich in der Luft drucken muss ;) – Drum wird der Deckel später auch auf dem Kopf gedruckt, das macht es einfacher.
Ich find es einfach klasse die volle Produktkette under den Fittichen zu haben. Man kann halt wie beim Lego aus eigener Phantasie etwas schaffen – wenns dann fertig ist wird es ganz schnell uninteressant, nur die Bauphase ist wirklich spannend – so, wie das eben beim Spielen ist.