Mittwoch, T-6: Fräser für Abrundung Tischplatte ist da. Abrundungstest mit Feineinstellung neuer Frästisch. Abrunden ist nicht einfach, großer Holzabtrag und Verziehen und Absplittern am Ende einer Fräsbahn. Es dauert etwas bis ich „meinen Weg“ gefunden habe.
Es dauerte ja schon vorher etwas bis ich einen entsprechenden Fräser gefunden hatte, der irgendwie zur Originalplattenkannte passte. Endlich war er da und ich konnte loslegen. Das Ding war „natürlich“ mit 12mm Schafft, den ich bisher nicht hatte. Also während der Vorbereitung nicht nur den lang ersehnten Frästischeinsatz für meine Tischkreissäge bestellt, sondern auch eine passende Oberfräse dazu. Ich neige ja dazu mehr Maschinen zu koofen als ich Nutzen kann. Das machen Fuscher so.
Bei der neuen Fräse hatte ich jedoch ein relativ gutes Gewissen. Meine Oberfräsen bisher sind die günstigsten, die es zu koofen gab, ich hatte Erfahrungen mit einem selbstgefuschten Frästisch gesammelt und war nun bereit für die nächste Stufe: Genauigkeit ;)
In der Vergangenheit habe ich gelernt alles vorher auszuprobieren. Wird die Fräsertiefe verstellt: Ausprobieren. Neuer Fräser: Doppelt ausprobieren. Neuer Frästisch: Dreissigmal neu ausprobieren. Mit der Zeit in der Werkstatt sammeln sich eh genug Holzreststücke an, dass Proben kein Materialproblem sind – außer wechselt plöztzlich die Holzart fürs Fuschstück, aber dazu später mehr ;-)
Natürlich ergaben sich kleine Themen am neuen Frästisch. Erst war die Fräse nicht 100% fest angeschraubt und vibrierte, dann waren die verschiedenen Komponenten nicht 100% plan. Auch ein Lerneffekt der vorherigen Fuscherein: Wenn dein Ohr sonderbare Geräusche meldet, und seien sie noch so minimal abweichend von dem gewohnten Geräusch: Sofort aufhören und prüfen. Irgendwas wird faul sein. Gleiches gilt auch für Dinge die sich nicht so leicht über eine Fläche schieben lassen wie gewohnt, die ggf. auch nur leicht hackeln: Sofort checken, da ist was faul.
Neu am Frästisch sind Nuten für Federklemmen, die das Werkstück exakt am Fräser halten und entlangführen. Wirklich unverzichtbar für Genauigkeit und fehlte mir bisher komplett. Es ist zwar jedes Mal etwas mehr Vorbereitungszeit, aber es lohnt sich. Nuten kommen nun wirklich exakt ins Holz und sowieso: Die neue Fräse ist schon vom Geräusch her gegenüber meiner Alten eine wirkliche Freude. Kann man schwer beschreiben, doch ich versuch es: Die alte Maschine klingt schon ohne Holzkontakt sehr gestresst, dumpf und fast ängstlich vor dem Holz („BRRRÖÖÖÖÖÖ“). Die Neue surrt eher („sssssssssss“), voller freudiger Erwartung auf die nächste Fräsung. Der Unterschied ist so eklatant, das man jetzt tatsächlich selbst das Fräsen ohne Ohrschützer ertragen könnte – tue ich aber nicht. Die sind bei mir Pflicht in der Werkstatt.
Nach ein paar Festfräsungen war ich zufrieden – so kann die Holzkannte werden. Die Rundung ist jedoch etwas tricky bei der Holzführung über den Tisch, das muss ich später beachten: Es bleibt somit das Gefühl, das beim späteren Fräsen sehr viel Ruhe und Konzentration benötigt wird, denn vor dem Kanntenfräsen wird es die CNC Einfräsungen geben, sonst kann ich die Platte nicht mehr vernünfigt auf der CNC Fräse einspannen – versaue ich danach die Kannten muss alles noch mal gemacht werden …. Ich bleibe somit Nervös …