Schon zwei Jahre steht da unsere Schiffsbrücke. Bei der Dokumentation der Renovierung kam mir damals nach Episode 9 der MakingOffs der MuktiONE dazwischen. Dabei ist mit neun Teilen noch lange nicht alles gesagt und ich gebe zu, dass ich manches Mal jemandem die Schiffsbrücke „mal eben“ auf dem Smartphone zeigen wollte … und fand hier auf lieblos noch nicht mal ein Foto der fertigen Brücke. Was für eine Schande! Bez. eines Fotos kam mir die hiesige Presse somit nun gute zwei Jahre zuvor, unter anderem das Sonntagsjournal vom 13.1.2018 (siehe Foto). Und um hier mal weiterzuschreiben musste erst eine Leserin auf Twitter um die Ecke luken um mir den entsprechenden Tritt zu verpassen.
Also, es geht weiter – freut euch auf unveröffentlichen Kram aus alten Tagen: Die Restaurierung unserer Schiffsbrücke im Vorgarten…
Episode 9 schloss mit den grundlegenden Außenarbeiten ab. Das wichtigste außen fehlte aber: Die Farbe.
Schon bevor die Schiffsbrücke auf dem Tieflader stand, war das wichtigste die Brücke so schnell wie möglich von außen ansehnlich zu machen. Das Ding steht im Vorgarten an der Straße. Nichts wäre schlimmer als sich den Tratsch der Nachbarn aufzuhalsen, wie lange da so eine alte und verrottete Schiffsbrücke rumstehen würde. Ja, min Froo hatte von Allen im Vorfeld -mit Tiramisu bewaffnet – ein Ok für den Standort der Brücke eingeholt, doch schützt dies ja nicht vor Tratsch, wenn wir nicht SICHTBAR voran kommen ;-)
Das Dach war als erstes dran und schnell konnte man die ausgewählte Farbkombi erkennen – oder auch nicht ;) – es soll ein Taubenblau sein, was da auf dem Dach gepinselt ist, für einen Mann fast grau, aber egal – es ist Taubenblau und sieht mit dem Weiss sehr gut aus.
Und in weiss glänzt oben auf dem Foto der schon in Episode 2 erwähnte geheimnisvolle Gnubbel. Ich konnte damals den Firmennamen „IBAK Kiel“ entziffern und so fragte ich diese auch per Mail an. Tatsächlich antworteten diese mir sehr zeitnah:
Gern helfen wir Ihnen mit Auskünften zu unseren Produkten, soweit dazu noch Unterlagen vefügbar sind. Wie von Ihnen richtig vermutet, handelt es sich um eine Innenlenkeinrichtung und zwar der damalige Typ IL 374/424 für IBAK Suchscheinwerfer. Die Innenlenkung IL 374/424 wurde für verschiedene Suchscheinwerfer eingesetzt und es ist aus aus der Innenlenkung allein nicht zu erkennen, welcher Scheinwerfer damls zum Einsatz kam. Aus unserem Archiv kann ich Ihnen das Prospektblatt des 1000W Scheinwerfers S350 sowie das zugehörige Maßblatt zur Verfügung stellen. Für die Kombination d.h. Scheinwerferkopf S350 mit der INNENLENKUNG IL374/424 wurde die Typebezeichnung „S358“ verwendet.
Vieln Dank geht an das „Ingenieur Büro Atlas Kiel“ für die Auskunft und Unterlagen. Ich habe ne ganze Zeit versucht die Innenlenkung wieder in Betrieb zu nehmen um „irgendwas“ auf dem Gnubbel von innen drehen zu können, doch leider schlugen alle Versuche fehl. Das Ding war innen so verrostet das nur noch abflexen des unteren Steuerteils in Frage kam. Falls ich jemals ein solches Steuerteil auftreiben kann, dann wird es wieder angebaut. Die Steuerstange und eben der Gnubbel bleiben bestehen und sind vorerst abgedichtet. Wer weiss, ggf elektrifizier ich da ja oben auch mal was … Stromleitung ist verlegt ;)
Bei der Suche nach Unterlagen über die Schiffsbrücke sind wir auch an ein altes Foto aus der 60iger Jahren gekommen. Dort wurde die Brücke gerade als Kassenhäuschen in Wremen am Strand genutzt. Oben scheint noch ein Scheinwerfer auf dem Gnubbel zu existieren.
Doch zurück zur Farbe und insbesondere dem Tratschen im Dorf: Schnellstmöglich musste auch das Brett vorm Kopf,… ähh vor dem Türloch verschwinden und so machte sich die Froo an die Vordertür. Sowieso, fast alle Malerarbeiten wurden von der Froo ausgeführt,- wie immer ;)
Angang Oktober 2017 war dann auch von vorne schon mal Weiss und Taubenblau zu erkennen, doch der Druck blieb: Unten-rum sah die Brücke noch nicht sehr fein aus und es musste wieder mal mit Holz gefuscht werden. Vor zwei Jahren war ich da bei Weitem noch nicht „so weit“, wie heute und doch – oder gerade deswegen – machte ich mich an einem regnerischen Oktobertag an die Verkleidungsarbeiten auf der Straßenseite.
Da es echt nass von oben war, erledigte ich die Sägearbeiten unter dem Carport. Angebaut werden musste aber draußen und so richtete ich mir dort eine kleine Baustellenüberdachung ein ;-)
Das Tarp für die Radtouren tut auch hier einen sehr guten Dienst. Das Ding hat nun fast 20 Jahre auf dem Buckel und erfreut mich immer wieder.
So entstand im Regen die Holzverblendung der Schiffsbrücke aus Douglasiebohlen. Es wurden an beiden Seiten der Tür Blumenkästen und eine zweistufige Treppe mit integrierten LED Strahlern erstellt. Tatsächlich funktioniert das alles ohne größere Probleme trotz vorgenommener Gehrungswinkel. Klar ich hab damals ne Menge gelernt (also auch viel gefuscht ;) und durch das Arbeiten des Holzes musste ich auch mal die Verbindungen Nacharbeiten, aber alles zusammen ist das eine feine Holzverkleidung geworden die Ihren zweck exakt erfüllt, zumindest können die Nachbarn scheinbar auch heute noch ohne Tratsch auf die Brücke schauen ;)
Einzig und alleine das ich nicht daran gedacht habe eine Bohle auf 5m Länge zu bestellen ärgerte mich. Es gibt nämlich oberhalb der erste Trittstufe ein Bohle die hat eine Sichtfläche auf der gesamten Breite der Brücke. Und da ich eine lange Länge vergessen habe, musste ich sie aus zwei Stücken herstellen und hab nun mitten im Treppenweg einen Spalt. Ok, fällt ggf. nicht vielen auf, doch nächstes Mal wird mehr Vorausgedacht ;)
Ich hab mir ja angewöhnt quasi alles vorher mal zu testen bevor ich es in die Produktionsumgebung fusche ;) – Was ich irgendwie nicht testen konnte (und auch heute nicht zufriedenstellend kann) ist ein Lichttest. Wie sieht das mit den verwendeten LEDs aus, wenn es wirklich duster ist. Blenden sie oder ist es nicht hell genug? Der Moment des Abends war also spannend und es kam mehr „blenden“ als „zu-dunkel“ raus ;-)
Wenn man bei dieser Beleuchtung die Schiffsbrücke betritt können sie leicht blenden, dafür sieht die Schiggsbrücke beim vorbeifahren nun auch im Dustern fein aus.
Kein Traschen, nur weiter Kopfschüteln: „… ne Schiffsbrücke im Vorgarten …“