Beim letzten Mal sah es draußen im Garten noch nach Chaos aus, doch das war schnell behoben. Der Nachbar war so freundlich einen Anhänger voll rausgerissenes Material aus der Schiffsbrücke der Entsorgung zuzuführen und so konnte ich danach den Boden hinter der Brücke etwas zu begradigen und mir Gedanken zu einer Terassenform machen.
Zur Straße hin gab es ja eine kleine Holzverkleidung und Stufen auf Strassenniveau. Im Garten sollte das etwas anders werden. Ich plante eine Holzterrassse auf Brückeneingangshöhe, sollte eben gemütlich werden, ich war mal wieder gespannt ob ich das schaffen werde.
Ich überlegte wie immer sehr lange wie ich es anstelle, insbesondere ob ein Punktfundament notwendig ist. Irgendwann entschloss ich mich dagegen und plante einfach eine hingefuschte Betonplattenterasse mit Plastikfüßen drauf, die man schön im Netz besorgen konnte. Das war genau das richtige für den Fuscher und ich würde es wieder so machen: Die Betonplatten möglichst horizontal ausbringen. ich verfesstigte den Boden etwas und legte ein Unkrauffliess darunter. Das Ganze war eher 95% horizontal als perfekt. Dann kommen die verstellbaren Plastikfüsse in geplantem Abstand (bei mir ca 50cm) drauf. Man muß sich vorher entscheiden wieviele Füße man von welcher Länge benötigt. Die jeweilig gewählte Länge ist dann ca 10cm variabel. So kann man jeden einzelnen Fuß auf die benötigte Höhe einstellen, wenn man mit der Wasserwaage die Unterkonstruktion darauf prüft. Die dafür verwendeten Latten können ganz bequem an die Füße angeschraubt werden.
Am Anfang hatte ich etwas Angst ob die ganze Terasse später an Ort und Stelle bleiben wird, denn ich habe die Füße nicht mit den Betonplatten verschraubt (was man natürlich machen kann). Je mehr an Latten und später Bohlen ich aber anschraubte, je mehr verflog diese Angst: Ja, mit nem Trecker kriegt man das Ding weg, aber von Wind und Wetter wird sich das Ding nie bewegen.
Auf der Seite zur Schiffsbrückentür bekamen die Latten einen langen Falz. So konnte ich sie direkt auf den „Brückensims“ auflegen und erreichte später mit den Bohlen genau die Höhe der Tür.
Die Unterkonstruktion wurde von der Brücke zum Garten mit durcheghenden Latten erstellt. Dazwischen, parallel zur Brücke, kamen kurze Latten, die mit Metallwinkeln die ganze Konstruktion zusammenhalten. Zum Schutz gegen Wasser wurde die Unterkonstruktion mit schwarzem, dafür ausgelegtem, Klebeband beklebt. Das ganze ging sehr fein, insbesondere das einstellen der Füße um später alles mit geplantem, leichten Gefälle fertigzustellen, war total entspannt.
Als das alles getan war gab es anderes zu tun: Die Froo auf ihrem Herbstmarkt in Caddenberge besuchen.
Am nächsten Tag ist die Seemannsbraut noch auf dem Markt, ich jedoch zurück, und mache mit den Bohlen weiter.
Ich mag ja immer keine Schrauben sehen. In Wirklichkeit mag ich sichtbare Schrauben wahrscheinlich noch weniger als Menschen ;-) Aus diesem Grund entschied ich mich für kleine Kunstoffunterlegplätchen von einen „grünen“ Firma. Diese ermöglichen das verschrauben ohne später sichtbare Schrauben nach oben. Dabei ist zu beachten, das diese Dinger natürlich die Höhe der Terasse zusätzlich beeinflussen. Dafür haben die Bohlen später eben keine Schrauben von oben und können an diesen Stellen auch nicht leichter durchrotten. Die Holzbohlen beliben von oben komplett unversehrt.
Ich musste mich etwas an die Dinger und den Workflow gewöhnen, aber das ging ziemlich fix. Die Beplankung in der annähernd gewünschten Form ging sehr zügig – und für diese Seite hatte ich die maximale Bohlenlänge richtig bestellt. Ein keiner Stelle mußte ich stückeln. Jede Bohle geht fein von links nach rechts, mag ich sehr.
Als nächstes kam die Tauchsäge mit Führungsschiene raus. Schiene richtig aufgelegt und eine Lattenauflage eines Fußes erstmal etwas durchgesägt. Ja, richtig, ist immer schwer. Da hab ich mich etwas mit dem Winkel verschätzt, aber das war nicht schlimm, ist halt nur etwas Kunstoff abgesägt worden ;-)
Alles in Allem sah es sehr fein aus auch wenn noch keine Treppe zur Terasse fertig war und vorerst Blumenerdesäcke als Treppenstufe herhalten mußten.
Es war Zeit für eine Gassirunde mit Kuddel und danach die Ausstattung der Terasse mit Gartenmöbeln. Ok, es war schon tiefer Oktober, aber egal. Wenn man auf der Brücke sitzen kann, dann macht man das. Egal ob einem die Gischt ins Gesicht schlägt.
Ich war jedenfalls sehr zufrieden und hibbelig die Verblendung und Treppenstufe zu bauen. Doch der Tag war um, und die Zeit knapp. Das Zeug musste noch etwas warten – und ihr in dieser Hinsicht auch, denn irgendwie sind die Fotos vom Bau der treppenstufe und Blende verschütt gegangen – da frag ich mich echt, wie das passieren konnte, Datenhaltung is das einzige Ding wo ich sonst NIE fusche!
Egal,- reiche ich nach. Bis dahin sei nur soviel gesagt: Die Froo verbrachte nach getaner Malerei schon einige Abende in gemütlicher Geselligkeit auf der Brücke und bisher ist sie noch nicht weggeflogen … und gloobt mir, hier haben wir Wind.