Die Schröders.

Es ist ein paar Jahre her, da traf ich einen englischen Arbeitskollegen: „Ah, you are the guy with Saufen-Fressen-and-Ficken„. Das muß man sich jetzt mit starkem Akzent von der Insel mit der Königin vorstellen.

Ich war völlig baff,- was sagte der da gerade? Ein Klärungsgespräch brachte die Lösung. Irgendwann gab es wohl mal ne Umfrage, welches Lied einen selbst am besten beschreibt – diese Liste von Songs wurde dann zu einer Playlist innerhalb unserer Abteilung. Datt hatte ich schon ewig vergessen, wahrscheinlich auch aus dem Grund, weil ich die Playlist nie gesehen habe. Die wurde damals auf irgend einer modernen Streamingplattform verteilt mit denen ich ja nichts am Hut habe. Und mit den komischen ideen, die manch Einer zur Teambildung hat eben auch nicht ; )

Ich amüsierte mich sehr über diese Situation und freute mich das ich bei der Entscheidung für einen Song mal wieder sehr einfallsreich war *lach*.

Wer über gutes Wissen der Neunziger verfügt, weiß um welche Band es sich dreht: Die Schröders.

Und was machen die Schröders letztes Jahr? Jau, trotz ewiger Auflösung feiern sie 30 Jahre der Existenz – wie man darauf auch immer kommt, wenn man eigentlich getrennt ist. Egal – da mußten wir hin!

Mehr per Zufall ereilte uns die Partyeinladung.

Und ja, das mit dem erwachsen werden habe ich in meinem Leben bisher voll und ganz versemmelt. Aber auch so ne Sache, die vollkomen egal oder vielleicht auch ganz genau so wichtig richtig ist, wie sie ist.

Trotzdem, es kam auf die T-Shirts, die wir uns für diesen ehrenvollen Termin druckten. Alte Männer und eine immer noch verdammt gut aussehnde Frau: Auch schon lange nicht mehr zusammen, aber den 30. konnten auch wir schon feiern. Es wurde das volle Uniformprogramm gewählt: Passende Reisetschen, Aufkleber und eben auch die T-Shirts.

Die Klamottenwahl war somit ziemlich schnell klar, das Design wurde ja von den Schröders quasi vorgegeben ;-). Doch, „Wie kommen wir da eigentlich in, zu dem Flugplatz in Bad Gandersheim?“, fragte einer von uns. „Na, mit dem Heli!“, sagte ich und alle lachten. Da ich den Tipp zum Konzert von Herrn T aus BG hatte schrieb ich diesem über unsere Pläne. Natürlich nicht ohne unsere Möglichkeit der Helikopteranreise zu erwähnen. Natürlich nuuur, wenn man da denn auf dem Flugplatz landen darf, wenn da denn gerade ne Party für 2000 Leute ist.

Fertig für die Reise.

Irgendwie rechnete ich nicht mit der Antwort, die kam: „Kein Problem, hab mit dem Fluglotsen gesprochen, ihr könnt direkt neben dem Veranstaltungsgelände landen.“ – Fuck, ich brauch nen Heli. Naja, ich hab geschafft Holz für das Beistelltischchen zu besorgen, da werde ich jawohl auch nen Heli finden, er muß eben nur zu unserem schwarzen Outfit passen. Tja, klappte *grins* und so ging es kurz vor dem Beginn des Konzertes zum unserem Heli mit dem Rufnamen „The Beast“.

Standesgemäß zum Schröders Konzert.

Frisch schwarz lackiert, natürlich mit Einhornaufklebern, so muß eine Heli aussehen ;-)

Einhorn inklusive – mit Einhornstaubpups!

Ganz ernst: Sowas machen wir auch nicht alle Tage, aber was hätten wir anderes machen sollen, wenn Die Schröders in ihrer Heimatstadt Bad Gandersheim auf dem Flugplatz spielen? Mit dem Fahrrad hinfahren? Nö, das mache ich sonst schon genug.

Vielleicht hätten wir die Anreiseform vor dem Konzert für uns behalten sollen. Irgendwie wollte es der Zufall das diese sich bis zu den Schröders herumsprach. Man erzählt sich das Die Schröders tatsächlich nervös waren: „Früher sind unsere Fans zu uns getrampt, jetzt kommen sie mit dem Heli, wenn wir dem mal gerecht werden können.“. Anmerkung des Autors: „Klar, wurden sie dem gerecht!“

Fliegen.
Anflug.

Dann waren sie halt nervös, egal, wir kamen mit dem Heli und landeten ca 30min vor Kontertbeginn schön neben dem Veranstaltungszelt.

Gelandet.

Und jetzt fragt mich nicht wie sich das Ganze dann noch weiter rumsprach und man noch während des Konzertes auf Fatzheftchen ein Video von unserem Heliflug fand. Ehrlich, wir haben mit niemandem gesprochen, wahrscheinlich steht darum im Text auch so viel Mist – „Pegasus“ war der Heli den wir unterwegs mit „The Beast!“ trafen, niemand sagte „Es war ein geiler Flug!“ (auch wenn er das ggf war) und Hardcore Fans hört sich auch irgendwie radikal an. Was sich ungefähr anfühlte, wie es dort steht: Wir waren „Spezial Gäste“.

Die „Presse“ hat Wind bekommen.

Empfangen wurden wir von Herrn T und seiner Froo die dort wahrscheinlich mehr Leute kannten als überhaupt da waren. Die Eingangssecurity verwechselte mich mit dem „Mann mit der Torte“ – Keine Ahnung was es sich DABEI handelte! – konterte aber nach dem Hinweis: „Ne, der mit dem Heli“, so selbstverständlich mit einem „Ach, ja, klar, sorry.“, als ob ich da schon schon ewig mit unserem Heli ein- und ausgehe.

Unsere Taschen Lagerten im Tower und auch mancher Gang hinter die Absperrungen war den Abend drin. Also irgendwie fühlte sich das wirklich „Spezial“ an. irgendwie wusste jeder was mit „Den Typen mit dem Heli“ anzufangen.

Zur Begrüßung kurz vor Konzertbeginn der Sonnenuntergang.

Aber das war ja alles Nebenkram. Wir waren da um das Konzert zu genießen und das war der Hammer. Auch wenn ich zu Alt für die erste Reihe bin oder vielleicht auch gerade deswegen. Wir alle feierten das Konzert auf unsere Art und ich war darauf vorbereitet die ganze Nacht durchzuzechen, so wie ich es von den Anderen gewohnt war. Aber naja, ich war nicht mehr jung genug für die erste Reihe, manch Anderer nicht mehr jung genug um bis zum Sonnenaufgang durchzumachen.

Die Schröders!

Nachdem unser ganzes Geld für den Heli drauf gegangen war gab es eine Nacht auf dem naheliegenden Campingplatz in kleinen Holzhütten. Jeder hatte seine eigene und so konnten wir unserem Alter entsprechen in Ruhe schlafen ;-)

Nach der Aktion altersgerecht untergekommen.

Ein schöner, spezieller Tag ; -)

Die Schröders. The greatest Band to get fucked!

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