Beim Bau des Doppelbettes benötigte ich an den kurzen Seiten von langen „Dielen“ eine Gratfeder. Die Teile waren jeweils 1,6m und 2m lang. Einfach so über den Frästisch ziehen war da etwas unsicher und auch ungenau.
Aus diesem Grund baute ich mir da eine kleine Schiebevorrichtung in der ich meine Dielen einspannen und danach ganz entspannt über den Fräser ziehen kann:
Ich benutze eine rumliegende Siebdruckplatte, diese habt den Vorteil der schön glatten und rutschigen Seite. Ich sägte dazu ein paar Teile zu um eine möglichst hohe, rechtwinklige Konstruktion zu bekommen. Die absoluten Masse waren nicht so wichtig und wurden dem vorhandenen Material angepasst. Die Stützdreiecke sägte ich mit meiner Vorrichtung für die konischen Beine des Beistelltischchens – die sieht zwar wirklich grottig aus, tut ihren Dienst aber tadellos.
Ich baute erst meinen Rechtwinkligen „Anschlag“ und konstruierte mir erst dann die „Nut“ über den Paralleanschlag. Da ich an meinem Parallelanschlag der Tischkreissäge auch direkt einen Anschlag für den Frästisch verbaut habe nutze ich eben diese Siebdruckplatte als Feder für den Schiebemechanismus.
Ich stellte dazu meinen Anschlag an den Anschlag ;-) Nahm eine Siebdruckplatte von gleicher Dicke wie der Parallelanschlag, legte noch ein Platt Papier mit dazwischen und verschraubte eine Leiste, so das eine Nut entsteht. Mit dem Blatt Papier hat man im gezwingten Zustand vielleicht 1/20tel Millimeter (normal ist ein Blatt ca. 1/10tel mm) mehr als die Siebdruckplattenbreite. Dies reicht exakt aus damit der Schiebemechanismus leicht flutscht und nicht wackelt. Sitzt perfekt!
Um nicht völlig zu verblöden versuche ich ja zwischendurch auch mal etwas ohne vorher im Internet zu luken. Klar, man hat irgendwann vielleicht schon mal eine ähnliche Idee an sich vorbeiflattern sehen, doch man muss nicht aus jeder Kleinigkeit eine Wissenschaft machen. Drum waren meine Papiergedanken zu diesem Projekt auch etwas spärlich, es gab kein youDingens und auch keine Teststücke zuvor – Wozu auch, rechtwinklig und vertikal sehr lang und zum Schieben verstehe selbst ich sehr schnell ;)
Die 1,6m langen Teile liessen sich damit perfekt fräsen. Bei den 2m Teilen versagte aber zu allererst meine Fuschhölendeckenhöhe ;) – Die Säge/Fräse steht auf einem Rollwagen um eine bequeme Arbeitshöhe zu haben. Für die langen Teile musste ich diesen jedoch kurzfristig entfernen und auf Knien arbeiten. Soweit kein Problem und ich war froh, das es mit der Säge/Fräse auf dem Fussboden auf ca 5cm mit der Deckenhöhe passte. Im Ungemütlichen Februarwetter wollte ich wirklich nicht draußen Fräsen.
Die langen Teile waren jedoch so lang, das sie oben etwas „Übergewicht“ entwickelten. Die Schiebevorrichtung kippte leicht in Richtung Parallelanschlag. Es hob somit die Fräser abgewante Seite etwas ab. Das hätte man beim Schieben sicherlich von Hand korrigieren können, wollte ich aber nicht – ich wollte einfach nur „Rüberschieben“ und gut.
Aus diesem Grund flanschte ich ein weiteres Brettchen an den Schiebeanschlag und versah es mit einem Nutenstein der in die vorhandene T-Nutschiene des Sägetisches passte. Mit der Flügelmutter liess er sich spielfrei einstellen und das leichte Kippen wurde verhindert.
Einfach nur noch Dielen Einspannen – Zusätzlich zur angeschraubten Klemme noch passend Festzwingen – und rüberziehen/drücken. Fertig is.
Wenn der Abstand des Fräsers zum Holz mit Geduld richtig eingestellt ist geht das Fräsen mit der Vorrichtung zügig von der Hand. Ich habe mir angewöhnt das Teststück, welches perfekt sitzt zu markieren und als Einstellvorlage zur Seite zu legen. Mit einem fertigen Nut- und Federeinstellstück kann ich nun schnell passende Nut/Federverbindungen erstellen.