Fuschstübchen: Die alten Ägypter

Wer denkt das man Beton-Schachtringe mal eben beim Baumarkt nebenan kaufen kann, der liegt falsch. Der übernächste Raiffeisen-Markt hier konnte mir endlich weiterhelfen und ich konnte 80cm Durchmesser Ringe bestellen.

Lieber wäre mir so ein „Heimwerkermass“ von 60cm gewesen, denn die sind mal eben 100kg leichter. Aber was sollst, so gabe es halt 80cm Ringe, die jeweils 280kg wiegen. Der Konus für oben druff schlägt noch mal mit 310kg zu Buche. Der benötigte Distanzring und das leichteste Teil, der Deckel (40kg), waren dabei Leichtgewichte.

Bei schönstem Sonnenschein: Anlieferung der Beton-Ringe mit maschineller Unterstützung.

Das Abladen der schweren Dinger ging einfach. Einfach ein paar Hebel betätigen (lassen) und schon standen sie auf der Auffahrt. Danach ging es „Step-by-Step“, nicht die Ruhe verlieren und immer schön an die Ägypter denken, die haben ähnliches ja auch geschafft : ). Ab jetzt gab es nur die Betonteile und mich – und schönstes Wetter!

Nach hinten verholen mit Geist und Kraft.

Die Betonringe zur Schachtgrube zu bringen war einfach: Die sind rund, also rollen, ganz einfach. Der Konus war schon ein anderes Thema. Erst dachte ich an die Schubkarre, aber das war schnell aussichtslos. Die zweite Idee war ne Bohlen“schiene“ und darauf unser alter Wattschlitten, aber auch da liess sich der Betonklotz nicht bewegen. Die zündende Idee kam von min Fruu: Den Möbelrollwagen benutzen! Tja, und da konnte ich mich vor Ärgern in den Po beissen, hatte ich doch schon vor Baubeginn dran gedacht nen stabilen Rollwagen/Rollbrett zu bauen, da es klar war das schwere Dinge hinters Haus gebracht werden müssen. Und nu, nu muss mir min Fruu meine alte Idee wieder aus dem Kopf ziehen. Grrrr ; -)

Loch mit Stange, aber wenigstens durch.

Aber egal. Schnell vier Schwerlasträder unter eine Europalette geschraubt und das Ding mit zufälliger Kurzfristhilfe vom Besuch der Nachbarn da drauf gewuchtet. Damit konnte ich den Konus erstmal bis zum Anfang der Grube rollen. „Step-by-Step“. Leider hatte ich nur vier bewegliche Räder. Zwei starre plus zwei bewegliche Räder werden für das koordinierte Rollen besser gewesen.

Der nächste Schritt war das erste Loch für das Zulaufrohr in den Beton bohren. Nervige Arbeit aber schön bequem, da nicht in der Grube. Viele Löcher im Kreis bohren und dann mit Hammer und Meissel rausschlagen. Is klar, dass mitten Im Loch dann eine Bewehrungseisenstange zu Tage kommt : ). Also den Multimaster raus und die Stange „Durchgerödelt“ – Effizient ist was anderes aber es geht ja auch um Ruhe und Geduldstraining für mich und mit dem Winkelschleifer kam ich nicht in das kleine Loch.

Der zweite Ring muss beim ersten Ring mithelfen. Jeder muss hier ran : )

Das war die Entspannungsarbeit bevor es anstrengend wurde. Nachdem ich als erstes ein Gitterteil von einem steckbaren Misthaufen in die Grube einbrachte und darauf vier kleine Betonplatten nivellierte ging es darum zwei jeweils 280kg Betonringe in das Erdloch zu bringen und der Erste musste auch irgendwie so landen, dass das gebohrte Loch auch mehr zum Fundament als zum Graben zeigt. Im Loch beweg ich das Ding nämlich nicht mehr, das war von Anfang an klar. Mit Hebelwirkung, Bohlen und OSB Platten brachte ich den Ersten Ring in Position und irgendwann stand ich zwischen Ring und Grube und hatte Angst das Ding rutschen zu lassen. Nach ein paar Mal gedanklich hin- und her sprang ich aber zur Seite und liess das Ding rutschen. Platsch und es lag unten im Schlick auf den Rutschbohlen. Eine bekam ich nicht rausgewuchtet und hab sie kurzerhand abgesägt und zack lag der Ring in der Matsche, wenn auch etwas aus der Waage (genau um die Bohle, die auf der einen Seite drunter lag) aber egal. Danach wieder viel Ackerei mit Hebelwirkung und Nachdenken, wenig Fluchen und irgendwann liess ich auch den zweiten Ring rollen und bekam auch den irgendwie in Position: Zwei Betonringe übereinander im Loch. Perfekt.

Auch der zweite Ring ist reingekullert. Fachhundlicher Blick von Kuddel.

Danach wurde es noch mal spannen. Der Konus musse durch die Sandgrube zum Loch. Ich legte einen Holzweg aus und rollte den gebauten Rollwagen über diesen. Das war durch die vier beweglichen Räder nicht einfach und jedes Mal wenn ein Rad im Sand landete ging es an reine Muskelkraft um das Rad wieder auf den richtigen Holzweg zu bringen : )

Konus vor der Rampe.

Als ich noch darüber nachdachte wie ich das Teil auf die Betonringe gewuchtet bekomme kam der Nachbarszimmermann vorbei und half dabei. Zu Zweit echt ne ganz andere Nummer – das ja quasi easy! : ) – und zack nach ein paar Minuten war der Konus und auch der Zwischenring inkl. Deckel druff.

Feierabend.

Alles drin was rein soll. Das Abwasserloch konnte ich bequem im sitzen bohren : )

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