Das ging schnell: Kaum in Mainz gestartet bin ich in den Niederlanden. Knapp 3 Tage hab ich den Rhein runter gebraucht. Das ging im Sauseschritt!
Und leitete ich letzte Woche noch unter der heissen Sonne, so ist es hier kühl und Regnerisch und das Wetter fängt wieder an relevanter zu sein, insbesondere der Wind!
Hier in Holland ist mal wieder alles anders ; -) Keiner der beim Einlaufen in den Hafen aufs Telefon und die Reservierung verweist, fast nix geht über Funk und überall gibt es Abzweigungen die irgendwo Hinführen – was natürlich Ausgeschildert ist!
Mein Tipp: Let Op! Pass auf! … und gehe gepflegt mit den anderen um. Das war es. – Es läuft alles genauso wie überall auf dem Wasser, auch wenn es nur kleine Kanäle sind – die Boote hier sind meist 20to schwere Schiffe, oder eben mehr oder weniger. Doch klar erkennbar, ich bin wie überall der Kleinste. (Hat aber natürlich nicht nur Nachteile, sondern auch viele Vorteile!)
Hier gibt es viel mehr Brücken unter die selbst ich nicht drunter passe .. naja die anderen auch nicht, und aus diesem Grund sind es meist Klappbrücken, die Aufklappen, meist wie von Geisterhand … die Hand des Geistes führt meist ein Holländer, der an der Brücke sitz oder da ganz schnell hineilt. Bei nur einer Brücke brauchte ich mein Funkgerät, bei einer musste ich mal anhalten und den Wärter aus seinem Tran rausbefördern, aber auch der öffnete dann brav die Brücke. Manchmal finden sich auch Weckknöpfe irgendwo .. die irgendwie vom Boot aus erreichbar sind … um Brücken muss man sich nur in den wenigsten Fällen kümmern, ansonsten nur entspannt sein und auf die anderen Boote die sich ggf auch bei der Brücke rumtreiben acht geben!
Das nächste sind die Schleusen. Ich habe bisher keine Schleuse angefunkt. Auch da sind Leute, die sehen Dich/Euch und die werden dann geschleust. Die Dinger sind nur viel Kleiner als das, was wir Deutschen ggf gewohnt sind. Ausser wir waren schon im Weser-Elbe Kanal (der bei Bederkesa ;-). Von: Es passt nur die lieblos rein bis hin zu .. ach … Einer geht noch, wo wir dann zusammen bei Fünf waren ;-) gibt es alles … und ich glaube hier nach Groningen wird alles wieder größer, mindestens der Kanal ;-)
Häfen gibt es, nicht zu Hauf, aber meist gibt es in erreichbarer Nähe einen Passantenhafen. Nicht alle Häfen nehmen Passanten (Durchreisende) auf, steht aber meist angeschlagen – ich war noch nie innen Hafen aus dem ich wieder rausgeschickt wurde. Häfen werden aber Überbewertet, denn man kann quasi überall im Kanal / in den Kanälen anlegen. Nur mit dem Festmachen ist sone Sache, da gibt es nicht immer was … ; -)
Öffnungszeiten der Schleusen und Brücken ist meistens 9-12 und 13 bis 17 Uhr. Montag – Freitag, am Wochenende wohl etwas verkürzter, aber die genauen Zeiten weiss ich nicht. Man schafft am Tag dadurch natürlich nicht solch Strecken wie auf dem Rhein (>100km) sondern nur etwa 20-30km. Aber was sollst, es ist jedenfalls nicht so langweilig wie auf dem Main ;-) Hier gibt es immer was zu senden und zu erleben!
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Nach Groningen bestimmt das Bild wieder die Berufsschiffahrt, da das vor dem Hafen schon absehbar war startete ich am nächsten Tag schon um 7:30 Uhr. Kurz nach dem Aufstehen, ich ging davon aus das die Brücken bessere Öffnungszeiten vorweisen werden und so war es auch ;-)
Gleich an der Hafenausfahrt sah ich einen Motorsegler, der scheinbar in Groningen Stadthafen gelegen hatte, der Nam den gleichen Weg ; ) Und ich hing mich hinten dran … immer hinterher, auch wenns langsam ging, so 6kn (10 km/h), aber ich dachte der weiss bestimmt wie es geht und so folgte ich ihm brav.
Die Brücken gingen Auf und wieder zu und so waren wir in knappen 3 Stunden in Delfzijl ; -)
Kurz vor der Schleuse legten wir beide dann mal an, da die Schleuse geschlossen war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gesehen, das die Familie aus Langeoog scheint und so ging ich kurzerhand rüber und begann einen Plausch / zu fragen ob sie heute noch den Weg nach Langeoog gehen. Sie verneinten und sagten, sie fahren nach Emden. Heute noch? Ja, klar das Wetter ist gut und weit ist es auch nicht. Ich sagte, dann folge ich Ihnen noch ein Bisschen … und entschied somit für mich auch nach Emden zu Fahren! … doch dazu im nächsten Bericht mehr!
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