Das Heck der Beberich schlägt die ganze Nacht aufs Wasser. Der Schwell kommt wegen dem Südostwind direkt in die Schwentine und bereitet mir ein ewiges Klatschen direkt am Ohr. In der Achterkajüte ist das Heckklatschen einfach am lautesten. Trotzdem schlafe ich und wälze mich im normalen Rythmus hin und her. Ab und zu in einer fast-wach-Phase spühre ich wie Wassertropfen auf den Schlafsack tropfen,- Die Feuchtigkeit ist einfach mein grösstes Problem dieser Tage, selbst in der Nacht wische ich zwischendurch mit dem Handtuch das Fenster und die Wand ab, damit nicht zu viel Wasser ins Bett tropft. Zwischendurch werde ich durch einzelne, starke Wellen aus dem Schlaf gerissen – dann klatscht das Heck so doll aufs Wasser das ich quasi aus dem Schlaf gerüttelt werde, rein physikalisch is da schlafen wohl nicht mehr möglich wenn man gegen die Bordwand geschmissen wird ;-)
Frieren muss ich die Nacht nicht. Langsdam aber sicher hab ich den Petroleumheizer unter Kontrolle, wenn es auch sauteuer ist, so ist es wenigens muckig warm. Diese Nacht plagt mich nur der Gedanke, dass der Sprit reicht. Am Abend musste ich feststellen, dass mein Feuerzeug alle ist und somit kein offenes feuer mehr möglich ist. Ein bisschen doof, wenn man drauf angewiesen ist so seinen Herd und die Heizung an zu bekommen. Selbst das Durchsuchen sämtlicher Schubladen brachte nur ein paar alte Streichhölzer hervor, die aber genausowenig wie mein Feuerzeug funktionierten.
Plötzlich werde ich durch ein Krachen aus dem Schlaf gerissen. Es kanllte regelrecht und ich springe sofort auf. Das letzte mal als ich ein solches Geräusch hörte war der Anker am Slippen und wir knallten damals gegen ein anderes Schiff. Ich kontorollierte aus allen fenstern die Lage des Bootes, aber alles schien gut zu sein. Das Boot lag in der Box und der Schwell klatschte weiter unterm Heck. Etwas beunruhigt legte ich mich wieder hin, die Sonne stand schon am Himmel, aber irgendwie war ich noch nicht fähig mein tagwerk zu beginnen. Kurze Zeit später, ich war gerade wieder am Träumen – knallte es wieder. Noch stärker als der erste Knall und ich springe wieder auf. Diesmal kann ich nicht anders und ziehe mir Hose und Jacke an und mache mich den Niedergang hoch aufs Deck, wo ich als erstes erstmal im Cockpit ausrutsche. Alles voller Eis und Schnee und die Sonne war gerade dabei eben dieses zu schmelzen. Schon war mir klar, was der Krach sein musste: Eis! Tauendes Eis. Auf Deck erkannte ich dann sofort das es genauso war. Schnee der zu Eis geworden war klebte am Mast und an der Grosssegelpersenning und wurde von der Sonne langsam zum schmelzen gebracht und krachte mit einem grossen Knall aufs Deck. Hört sich ähnlich an wenn man in einer Dose sitzt und von draussen haut einer nen Stein drauf *lach*
Das schöne am ganzen: Ein superschöner tag. Die Sonne scheint schon früh am Morgen auch bei knappen 4 Grad und es macht Spass sich an Deck zu bewegen, auch wenn natürlich viel mehr Vorsicht als sonst durch das schmelzende Eis angesagt ist, als sonst. Aber es hat schon was durch den Schnee auf dem Steg zu stapfen und den Tag zu beginnen.
*knall*
Jetzt beim Schreiben knallt auch gerade wieder ein Eisstück vom Mast auf Deck. Einfach eine Geräuschkulisse an die man sich erstmal gewöhnen muss.
hey, halte durch … noch 2 Monate, dann kommt der Frühling … hoffentlich :-)
euro