Ich krieg das Kotzen.

Hatte ich doch gerade den kleinen Film, der auf Arte lief gepostet – wie schnell sich sein Leben aendern kann wenn man ins Visier der Exekutive! gerät – auch wenn man nichts boeses im Schilde fuehrt; wie schnell sich die Grundrechte verabschieden und wie schnell sich über fest verankerte Rechtsansprüche hinweggesetzt wird. Das dies durchgeführt wird ist schon schlimmn genug – aber die, die es machen haben ihre eigene Agenda.

Was ich viel schlimmer finde, dass so viele Menschen es nicht verstehen: Freiheit & Sicherheit gibt es nicht. Unser Rechtssystem bietet uns Freiheiten – und das ist gut so – wodurch eher ein Boeser entkommt als ein Unschuldiger zuviel Verurteilt wird. Das ist das System, welches uns Freiheit schenkt. Freiheit zu lieben wen wir wollen, uns mit Menschen treffen können wo und wann wir wollen, Glauben dürfen an was wir wollen – doch das treten wir mit Fuessen und zermantschen es wenn wir so weitermachen.

Unter folgendem Artikel http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/vorratsdatenspeicherung-ex-innenminister-schily-fordert-wiedereinfuehrung-_aid_663787.html auf Fokus stand folgender Kommentar: „Wer nichts Böses im Schilde führt muß doch keine Bedenken über eine Absicherung gegen Terroristen haben. Da wir in Demokratie leben und Meinungsfreiheit haben, braucht sich doch niemand Gedanken machen. “

Da krieg ich das Kotzen und Mitleid kommt in mir hoch. Ich kaempfe fuer Rechte, die viele einfach nicht verstehen :-(, auch wenn ich heute in Berlin leider nicht dabei sein kann :-( Dafuer naechstes Jahr wieder, wie letztes, wie vorletztes und wie die Jahre davor.

Wer nicht in berlin dabei sein kann, der kann die Petition unterzeichnen: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=17143

PS: Man darf auch heiraten wen man will ;-) – Und auf die vielen Fragen hin: nein, ich bin erst ab Dienstag/Mittwoch nervoes, dass habe ich so geplant. Denn ihr wisst, wenn ich etwas plane – dann richtig ;-)))))

Nur noch 6 Tage online – Film „Freiheit oder Sicherheit“ auf Arte

Ein Film der sich mit denen beschaeftigt – die „nichts zu verbergen“ haben/hatten – und dafuer Ihr Leben versaut und Grundrechte verwehrt wurden/werden. Wenigstens traut sich Arte das mal zu senden, wenn auch parallel zum Fussball ;) 74 Minuten die sich lohnen. Wer keine Zeit hat, schaut ab 71:30 – die zwei Minuten sollte jeder haben!


http://videos.arte.tv/de/videos/freiheit_oder_sicherheit-4112020.html


Text von arte.de:

Freiheit oder Sicherheit

Seit 2001 entwickelten die Regierungen in den USA und in Europa nach jedem Anschlag neue Anti-Terror-Gesetze, die es ermöglichen sollen, Terroristen rechtzeitig zu erkennen und Terroranschläge zu verhindern. Denn die Sicherheit der Bürger hat oberste Priorität. Diese Gesetze sollen sowohl mit den Grundgesetzen und Verfassungen der einzelnen Länder vereinbar sein, als auch mit den Prinzipien der westlichen Welt, mit Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.
Die Dokumentation beschäftigt sich mit den Anti-Terror-Gesetzen und ihren Folgen und rekonstruiert dabei auch einige prominente Fälle, bei denen Menschen durch Verfehlungen in das Netz des Antiterrorkampfes gerieten.
So wurde der 22-jährige Nottinghamer Doktorant Rzwaan Sabir verhaftet, weil er von einer Internetseite des US-Justizministeriums für seine Abschlussarbeit ein Trainingshandbuch der Al Qaida heruntergeladen hatte. Das machte ihn für die britische Polizei zum Terrorverdächtigen, die ihn daraufhin sechs Tage im Gefängnis festhielt.
Präventiv verhaftet wurde 2009 Marrouane S., ein marokkanischer Informatikstudent aus München. Er wurde verdächtigt, einen Anschlag auf das Münchner Oktoberfest zu planen. Mehrere anonyme Drohvideos im Internet hatten die Behörden alarmiert. Es gab keine Beweise dafür, dass der marokkanische Student etwas damit zu haben könnte. Seine einwöchige Inhaftierung wurde nachträglich per Gerichtsbeschluss für rechtswidrig erklärt, dennoch wird er bis heute vom Verfassungsschutz observiert.
In Frankreich sitzt der französisch-algerische Kernphysiker Adlène Hicheur seit fast zwei Jahren in Untersuchungshaft. Er wird verdächtigt gemeinsam mit der maghrebinischen Al-Quaida Anschläge in Europa vorbereitet zu haben. Beweise dafür gibt es bis heute keine.
Aufgrund von vagen Verdächtigungen wurde 2007 der deutsche Stadtsoziologe Andrej Holm verhaftet. Das BKA hatte den wissenschaftlichen Mitarbeiter der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main der Zugehörigkeit einer linken militanten Gruppe zugeordnet und wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung drei Wochen in Untersuchungshaft festgehalten. Eine internationale Kampagne von Journalisten, Philosophen und Wissenschaftlern hatte sich für ihn eingesetzt. Auch der prominente Soziologe Richard Sennett kämpfte in einem offenen Brief „Guantánamo in Germany“ an die Generalbundesanwaltschaft um Holms Freilassung, veröffentlicht am 21.08.2007 im Guardian.
Auch in Frankreich werden aufgrund der neuen Anti-Terror-Gesetze verstärkt linke Aktivisten auf Verdacht hin für unbestimmte Zeit in Untersuchungshaft genommen.
Im November 2008 sorgte der Fall der „Tarnac 9“ für Aufsehen. Neun junge Menschen wurden auf einem Bauernhof in Tarnac verhaftet, mit dem Verdacht terroristische Anschläge zu planen, beziehungsweise durchgeführt zu haben. In den Wochen zuvor wurden TGVs der Linien Paris-Lille und Paris-Strasbourg mit sogenannten Hakenkrallen blockiert.
Acht der Verdächtigen wurden bald wieder auf freien Fuß gesetzt. Allein Julien Coupat saß wegen Verdachts auf „Bildung einer kriminellen Vereinigung mit terroristischen Zielen“ über ein halbes Jahr in Untersuchungshaft. Die dünne Beweislage und der Vorwurf des Terrorismus führten zu Protesten von Juristen, Journalisten und auch von Polizisten. Giorgio Agamben und andere Philosophen schrieben in einem offenen Brief, die Angeklagten seien nur deshalb verhaftet worden, weil sie politisch aktiv gewesen seien: „Sie haben an Demonstrationen teilgenommen, sie denken nach, lesen Bücher, leben gemeinsam in einem Dorf.“ Die Weigerung der Angeklagten, sich in der Haft gegenseitig zu denunzieren, wurde als Indiz dafür aufgefasst, dass es sich um Terroristen handle.

It’s been confirmed that the Doctor returns to BBC ONE on Saturday, August 27th in Let’s Kill Hitler!

Endlich geht es weiter – die „Sommer“pause hat eh keiner verstanden, denn Sommer gab es ja keinen ;-) und so weiss ich ab nächste Woche endlich wieder was ich Sonntags machen muss! Doctor Who gucken! Wer es genauso wie ich, sehr schwer bis dahin erwarten kann, schaut das Prequel und den ersten Trailer … und wer nicht weiss, wie man BBC empfangen kann meldet sich bei mir ;)

Wer überhaupt nicht weiss wer Doctor Who ist – der tut mir natürlich im ersten Moment leid ;-), im Zweiten schicke ich diesen jemand auf http://www.bbc.co.uk/doctorwho/dw oder Wikipedia oder Serienjunkies und zum Dritten eine Kurzzusammenfassung:

„Doctor Who: Der Held der längsten TV Serie der Welt, seit 1963! reist ein klugscheissender Zeitreisender von einem fremden Planeten mit seiner Tardis (Zeitmaschine in Form einer alten Policebox) durch das Universum und noch weiter. Rettet viele Planeten, darunter häufig die Erde – und nimmt häufig weibliche Menschen mit. Dabei trifft er auf historische Personen der Erde sowie auf fremde Gesalten der Zukunft. Das ganze führt natürlich zu Zeitlichen Verwirrungen bei denen man sich manchmal ganz schön anstrengen muss um das im Kopf noch mitzubekommen. Anspruchsvoll, lustig & grandios!. Doctor Who ist in englisch, zusätzlich gibt es eine freundliche Community, die entsprechende deutsche Untertitel bereitstellt.“

Auch n‘ Wald kann schön sein.

Ich liebe ja das Meer. Nichts geht über die endlose Weite und die Ruhe oder den Sturm den man auf dem Meer erleben kann, doch da ist man ja bekanntlicher Weise nicht mit dem Rad ;-). Mit dem Rad macht es auch im Wald sehr viel Spass: Der Geruch, die sanften Geräusch, der Waldboden und überall wuselt irgendetwas herum und manches mal entdeckt man einen kapitalen Hirsch. Beim Radfahren ist ein Wald mit Seen das wirkliche Prachtstück einer schönen Radelstrecke – und tatsächlich: wir haben so etwas direkt vor der Haustür, nämlich den Naturpark Westensee! Nicht genug, dass ich nach ca 10 Minuten Radeln schon durch einen kleinen Wald komme der mit Gehegen für Waldtiere wie Rotwild, Taparn und Gänsen gespickt ist; nein, nach ca 20 Minuten Radeln ist man wirklich in der Natur und kommt da auch so schnell nicht wieder raus ;) Meine Haus & Hoftour wird immer besser und liegt jetzt bei ca. 34km.

Ich hatte mir eine solche Strecke schlimmer bezüglich Ausdauer und Kondition vorgestellt. Klar, es ist noch nicht wie früher, doch einem 100km Ritt sehe ich froh entgegen, alles was man wieder mal braucht ist nur ein Bisschen Ruhe und Ausdauer .. und davon bekommt man mit dem Alter ja immer mehr ;-)

Und ich gebe zu, es macht riesig Spass die alten Klamotten rauszusuchen, sie zu putzen und zu wienern. Dort am Rad noch etwas ölen und hier an den Schuhen neue „Klicks“ anbauen, das Zelt lüften und den guten, alten Spirituskocher auspacken. Dabei Strecke gucken und mal wieder Verzicht üben: Das iPad kommt NICHT mit und ich werde wie „früher“ mit Papierkarten fahren. Und es macht riesig Spass das ganze tatsächlich gelassener zu sehen als es vor einigen Jahren noch der Fall war. Was es leider nicht mehr gibt: Diese leckeren und verdammt teuren Energiemüsliriegel, die sind durch Energiegel ersetzt worden – genauso teuer, doch das können die gepflegt behalten – ich bin doch kein Astronaut.

Also, die Sachen stehen schon halb gepackt. Der Countdown läuft – Samstag gehts los nach Husum und dann immer gen Norden.

Ab aufs Rad.

Ich spührte es schon vor ein paar Wochen als ich mein Rad wieder rauskramte. Ich muss mal wieder aufs Rad irgendwann. Das Irgendwann kommt nun näher und so wie es aussieht werde ich mich spätestens Samstag auf den Sattel schwingen und ein paar Kilometer hinter mich bringen. Sarah ist terminlich in Kiel gebunden und ich muss unbedingt raus. Mit dem Boot macht das im Zusammenhang mit Sarahs Terminkalender keinen Sinn und darum nutze ich die Gunst der Stunde und werde mich für eine gute Woche wieder dem Rad und dem Strampeln widmen. Ich bin etwas nervös, denn ich bin selbstredend komplett aus der Kondition – die Testkilometer in den letzten Tagen waren genauso mies wie meine ersten Ki(e)lometer vor vielen Jahren. Die Pfunde an mir sind wie vor den grossen Touren und die Beine schlapp – doch egal! Als ich mich wieder auf den Sattel setze merkte ich das Kribbeln, und das wird – bevor ich mich bis ans Lebensende binde – noch einmal Befriedigt. Ok, auch nach dem ewig Binden werde ich wohl – wenn ich denn irgendwann wieder will – alleine aufs Rad steigen müssen, aber das tut hier jetzt nichts zur Sache, ein Bisschen dramatisch muss es ja schon sein ;)

Meine Radsachen werde ich morgen zusammenpacken. Das Zelt, die Regenklamotten, vielleicht sogar den Spirituskocher und sicherlich meine Radanziehsachen und das gute, alte Rad, welches mich schon 10.000ende Kilometer zuverlässig getragen hat. Wir werden sehen, ob die Tour nach 100km zu Ende ist oder gar schon nach fünfzig – oder ob es vielleicht doch ein paar Hundert von diesen fiesen zu tretenden Kilometern werden.

Ausgesucht habe ich mir die Westküste Dänemarks. Da war ich noch nie – also ab dorthin. Einmal quer rüber nach Husum und dann immer gen Norden. Mal gucken wie weit wir kommen; mein Rad und ich.

Also heisst es wieder: SOT! Sven On Tour – Genauso wie früher, nur mit etwas mehr Abstand zum Radfreak, mit noch mehr Ruhe und Genuss, mit mehr Jahren auf dem Puckel und einem größerem Bauch vorne dran ;) – Einfach: Ein alternder Punk auf dem Rad.

Flurkunst.

Es muss ja mal gesagt werden – sie ist eine große Künstlerin. In unserer Wohnung hängen nur selbsgemalte Bilder und ein Foto (huiiijjuuhhiiiiuhhiiiiii – zeig ich nicht jedem ;) von ihr – Meiner Exfreundin und zukuenftige Frau. – Man, wie sich das liest wenn man es schreibt ;) ist aehnlich wie das erste mal sein Alter mit ner Drei vorne zu schreiben – man glaubt es kaum, und doch ist es so ;)

Naja, egal – war ja nur die Einleitung ;) – Letztens erwischte ich sie beim malen fuer unsere Flurbilder. Ich wollte Meer, nur Meer und die Beberich – so weit das Auge im Flur reicht:

Ok, Land gibts auch auf der Ostsee zu sehen ;) – Und wer erraten kann wo die einzelnen Landzungen ich Echt zu finden sind kann einen Preis gewinnen – welchen, den denke ich mir noch aus ;)

Und hier seht ihr es – unser Dreiergespann im Flur: Meer soweit das Auge reicht, die Beberich … und wer findet die Schweinswale?

Und? – Wie geil ist das denn! Ich muss jedes mal grinsen wenn ich unseren Flur entlanggehe – fast so schoen wie die Zeit auf der echten Ostsee. Danke!

Ich werde das Meer teilen.

Schreibfaul? Schlechte Laune? Nicht zu Sagen? – Nichts dergleichen! Die letzten Wochen ist einfach viel passiert: Die Arbeit ist ja schon länger mehr als nötig, trotzdem wurde dieses Jahr schon mehr gesegelt als im gesamten letzten Jahr. Auf dem Boot gab es viel zu tun, die neue Wohnung musste eingerichtet und lokale Freunde gepflegt werden. – Und dann, dann gab es da noch etwas. Ich habe meine Traumfrau gefragt; und sie hat ja gesagt!

Und so wird es nun so sein: Sven wird das Meer teilen und dafür musste und muss die Gedankenteilerei hier einwenig zurückstecken, denn ein Bisschen muss noch getan werden bevor der Tag der Tage kommt und das Meer nicht nur noch Einem gehört!

Ich liebe dich Sarah!

Die Gier

Von Wilfried Schmickler – Was ist das für ein Tier, die Gier? Es frisst in mir und frisst in Dir. Will mehr und mehr und frisst uns leer. Wo kommt es her das Tier und wer erschuf sie nur, die Kreatur?

Wo ist es nur, das finstre Loch, aus dem die Teufelsbestie kroch? Die sich allein dadurch vermehrt, indem sie Dich und mich verzehrt?

Und wann fängt dieses Elend an, dass man genug nicht kriegen kann? Und plötzlich einfach so vergisst, dass man doch längst gesättigt ist. Und weiter frisst, und frisst und frisst.

Und trifft dann so ein Nimmersatt auf jemanden, der etwas hat, was er nicht hat, und gar nicht braucht, dann will er’s auch. Wie? Das soll’s schon gewesen sein, nein, nein, das geht bestimmt noch rein. Und überhaupt, da ist doch wer, der frisst tatsächlich noch viel mehr. Und plötzlich sind sie dann zu zweit, die Gier und ihre Brut – der Neid.

Das bringt mich nochmal ins Grab, das der was hat, was ich nicht hab, dass der wo ist, wo ich nicht bin, das will ich auch, da muss ich hin. Warum denn der, warum nicht ich, was der für sich, will ich für mich. Der lebt in Saus und lebt in Braus, mit Frau und Hund und Geld und Haus, und hängt den coolen Großkotz raus, wahrscheinlich alles auf Kredit. Der protzt und prahlt und strotzt und strahlt.

Wie der schon geht, wie der schon steht, wie der sich um sich selber dreht. Und wie der aus dem Auto steigt und aller Welt den Hintern zeigt, blasierte Sau. Und seine Frau ist ganz genauso arrogant und dekundant. Und dann die Blagen, die es wagen, die Nasen so unendlich hoch zu tragen, da hört er aber auf, der Spaß – so kommt zu Neid und Gier der Hass.

Und sind die erst einmal zu dritt, fehlt nur noch ein ganz kleiner Schritt, bis dass der Mensch komplett verroht, und schlägt den anderen halbtot.

Und wenn Ihr fragt, wer hat ihn bloß so weit gebracht, das hat allein die Gier gemacht.

Gesehen in „Neues aus der Anstalt“, Folge vom 22. März 2011.